Heiliger Theophilus, Bischof und Bekenner von Nikomedia, + 7.3.845 – Fest: 7. März

(Symbolbild Allerheiligen)

       

Der heilige Theophilus, der den Beinamen Theophorus hat, wurde im Morgenland geboren. Er kam in seiner Jugend nach Konstantinopel, wo ihn der heilige Tharasius, als er noch geheimer Minister am kaiserlichen Hof war, mit größter Sorgfalt sowohl in allen Wissenschaften als in der christlichen Frömmigkeit zu einem der hoffnungsvollsten Jünglinge heranbildete. Als sein ehrwürdiger Lehrer wegen seiner hohen Tugenden und gründlichen Gelehrsamkeit zum Patriarchen von Konstantinopel erwählt wurde, verließ der fromme Theophilus die Kaiserstadt und begab sich aus Sehnsucht nach einem einsamen Leben in ein Kloster am Schwarzen Meer, wo er sich ganz dem Gebet und der Betrachtung himmlischer Wahrheiten weihte. Im Gefühl seiner tiefen Demut übertraf er bald an Gehorsam, der Selbsterniedrigung und Abtötung die geübtesten Ordensmänner und der Ruf seiner Kenntnisse in den Heilswissenschaften und seines heiligen Lebens verbreitete sich so sehr, dass er auf einstimmiges Verlangen der Christen zu Nikomedia zum Bischof dieser Stadt gewählt wurde. So ungern er die stillen Mauern seines Klosters verließ, in dem er so selige Tage im Umgang mit Gott verlebte, so empfing er doch, ohne sich zu weigern, nach einer strengen Selbstprüfung und genauen Vorbereitung die bischöfliche Weihe und trat mit einem glühenden Eifer für die Ehre Gottes und das Seelenheil seiner Herde das heilige Amt an. In seiner Kirche und besonders unter seinen Geistlichen führte er die alte, heilige Kirchenzucht der apostolischen Zeiten ein. In Nikomedia bemerkte man bald die seligen Früchte, die nur aus der wahren Frömmigkeit und aus der reinen Liebe zu Gott und den Mitmenschen entspringen. Nach dem Tod des heiligen Tharasius wurde Nicephorus zum Patriarchen in Konstantinopel erwählt, und weil damals der Kaiser Leo Armenus die Kirche Christi verfolgte, indem er alle Bilder der Heiligen und die Altäre zerstörte, berief der heilige Oberhirt die katholischen Bischöfe und besonders den eifrigen Theophilus, dass sie vor dem Kaiser die Verehrung der heiligen Bilder verteidigten. So deutlich und klar die versammelten Kirchenväter aus den apostolischen Überlieferungen und aus den ältesten Urkunden der Kirche bewiesen, dass die Bilderverehrung kein Götzendienst sei, so wurden sie doch verfolgt. Der heilige Theophilus musste auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers seinen bischöflichen Sitz verlassen und in das Elend wandern. Dreißig Jahre lang lebte er in Carien am Fluss Meander in der größten Armut und starb schließlich am 7. März im Jahr 845 im Ruf der Heiligkeit. Zwei Jahre danach wurde sein Leichnam nach Nikomedia gebracht und in der bischöflichen Kirche beigesetzt.