Seliger Salvator von Horta, spanischer Schuster und Laienbruder bei den Franziskanern, + 18.3.1567 – Gedenktag: 18. März

 

Der heilige Salvator, von Horta genannt, weil er an diesem Ort wohnte, wurde 1520 in Katalonien von armen Eltern geboren. Seine Jugendjahre brachte er in Unschuld und Frömmigkeit zu. In seinem 20. Lebensjahr trat er als Laienbruder in den Orden des heiligen Franziskus, wo er mit solchem Fleiß nach der Vollkommenheit strebte, dass er auch die heldenmütigsten Tugenden sich erwarb. Gott gab auch bald seines Dieners Heiligkeit zu erkennen. Salvator wirkte zahlreiche Wunder. Allein diese Gunst des Himmels zog ihm manche Verfolgungen zu. Er wurde aus seinem Kloster in ein anderes versetzt, und seine Wunder wurde streng untersucht. Der dadurch über ihn verbreitete Glanz betrübte tief seinen demütigen Sinn, und er entfloh nach Sardinien, wo er auch in seinem 47. Lebensjahr am 18. März 1567 seine Seele in die Hände seines Schöpfers aufgab. Mehrere Fürsten haben seine Heiligsprechung vom apostolischen Stuhl begehrt, und Papst Clemens XI. hat ihn unter die Zahl der Seligen gesetzt, Papst Pius XI. am 17. April 1938 unter die Zahl der Heiligen. Sein Fest wird in den Franziskanerorden auf den Tag seines Todes begangen. 

 

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Nicht leicht wird man in der Lebensgeschichte eines Dieners Gottes wunderbare Heilungen in solcher Menge und auf so auffallende Weise geschehen finden, wie sie im Leben des heiligen Salvator von Horta (Katalonien), eines Laienbruders aus dem Orden des heiligen Franziskus, vorkommen, und immer schrieb er sie der allerseligsten Gottesmutter zu und forderte die Geheilten und ihre Freunde auf, Maria für die erlangten Gnaden zu danken. Aus der großen Menge dieser Heilungen mögen hier nur einige stehen, wie sie in der von Dimas Serpi, Provinzial von Sardinien, zum Zweck der Kanonisation des Dieners Gottes verfassten Schrift vorkamen und von den Geheilten und von Augenzeugen erzählt und beschworen worden sind.

 

1. Ein Mädchen aus Barcelona, Eulalia Bassa mit Namen, hatte durch einen Fall von der Leiter den Fuß gebrochen. Er war gänzlich verschwollen, die Nerven gingen ein. Alle angewendeten Mittel der Wundärzte blieben erfolglos. Mehr als sechs Mal wurde die Leidende mit glühenden Eisen gebrannt und Einschnitte in das Fleisch gemacht, wobei mehrere Splitter des zerbrochenen Beines herausgenommen wurden. Umsonst, das Mädchen hatte fortwährend die größten Schmerzen auszustehen, der Fuß blieb unbrauchbar, und sie musste von einer Stelle zur anderen getragen werden. Ins zehnte Jahr dauerte bereits dieser traurige Zustand (der Unfall hatte sie schon in ihrem achten Lebensjahr betroffen), als Salvator nach Barcelona kam, und sich der Ruf von den vielen durch ihn gewirkten Wunder verbreitete. Da wurde denn auch dieses Mädchen zu ihm gebracht, und der „Heilige von Horta“, wie man Salvator allgemein nannte, um Hilfe für sie gebeten. Er wirkte die Krankenheilungen gewöhnlich nur durch seinen Segen, den er über die Leidenden sprach. Als auch diese Kranke den Segen erhalten hatte, wurde sie wieder nach Hause geführt. Allein, nachdem schon viele Tage verflossen, war noch nicht die geringste Änderung in ihrem Zustand eingetreten. Da ließ sie sich noch einmal, nachdem sie die heiligen Sakramente der Buße und des Altars empfangen hatte, zu Salvator bringen und sprach: „Ich bitte dich, Bruder Salvator, du möchtest zur heiligen Jungfrau beten, dass sie mir die Wiederherstellung meines Fußes erwirken wolle.“ „Jetzt“, erwiderte der Heilige, „fängst du an, recht zu bitten. Deswegen nämlich ist letzthin deine Bitte dir nicht gewährt worden, weil du meintest, ich wirke Wunder. Jetzt aber, da du die wahre Quelle der göttlichen Wohltaten erkennst und dich zu ihr wendest, will ich für dich beten, dass du Heilung erlangst.“ Er hieß sie festes Vertrauen fassen und entließ sie, ohne weiter etwas vorzunehmen. Voll Zuversicht auf sein Wort ging sie nach Hause, schlief die folgende Nacht ruhig und stand des anderen Tages vollkommen geheilt auf. Obwohl mehrere Beinsplitter aus dem Fuß herausgezogen worden waren, konnte sie doch immer frei und ohne die geringste Behinderung einhergehen, und sie hörte ihr Lebenlang nicht auf, Gott und der heiligen Jungfrau für eine so ausgezeichnete Wohltat zu danken.

 

2. Als er sich noch im Konvent zu Horta befand, heilte er vor mehr als zweitausend Menschen, die sich auf dem Klosterberg versammelt hatten und die alle die Tatsache mit einem Eid bekräftigten, einen Mann, der von Geburt aus stumm war, auf folgende Weise: Er hieß ihn das Ave-Maria beten. Als aber der Stumme auch bei wiederholtem Befehl kein Wort hervorbringen konnte, steckte der Heilige seine Finger in dessen Mund, berührte seine Zunge und sagte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes sprich: Ave Maria!“ Und sogleich sagte der Mann: „Ave Maria!“ mit vernehmlicher Stimme, betete dann mit Salvator den Englischen Gruß zu Ende und erfreute sich der Sprache so lange er lebte.

 

3. Ein anderes Mal sah er einen Jungen von fünfzehn Jahren, der nicht aufrecht gehen konnte, sondern auf Händen und Knien kriechend sich von einem Ort zum andern schleppen musste. Von Mitleid gerührt, betete er einige Zeit, fasste dann die Hände des Jungen, stellte ihn auf die Füße und sprach: „Gehe und sage der heiligen Jungfrau Dank, die dich von einem so großen Übel befreit hat.“ Und der armselige Zustand des Jungen war für immer verschwunden.

 

Dieser fromme Diener Gottes und Mariens starb am 18. März 1567 unter dem Ausruf: „Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist!“

 

Auch an seinem Grab geschahen noch viele Wunder.