Seliger Konrad von Offida, Terziar (Mitglied des Dritten Ordens) bei den Franziskanern, + 12.12.1306 – Gedenktag: 12. Dezember

Wie die Jungfrau Maria zu Bruder Konrad von Offida kam und ihren Sohn in seine Arme legte

       

Der gottselige Conrad von Offida, geboren um das Jahr 1241, in der Stadt, deren Namen er trägt, trat in einem Alter von 15 Jahren in den Orden des heiligen Franziskus. Der Berg Alverno, geheiligt durch die hohen Gnadenerweisungen, die dem Stifter der sogenannten mindern Brüder zuteil geworden sind, war der Aufenthaltsort einiger eifrigen Ordensmänner, die alle Priester waren, und ihre Zeit dem Gebet und der Betrachtung widmeten. Conrad hatte sich einen so hohen Tugendruf erworben, dass er dahin geschickt zu werden verdiente. Anfangs aber war er gesonnen, diese Auszeichnung abzulehnen, indem er sich ihr unwürdig glaubte. An diesem Ort erlangte er nun unter der Leitung des Heiligen Geistes eine Kenntnis göttlicher Dinge, die ihm kein Forschen in Büchern gewähren konnte, und deren er sich zur segensreichen Verkündigung des Wortes Gottes bediente. Er wurde der „zweite Franziskus“ genannt, erlebte Extasen und war ein eifriger Bußprediger. Sein Tod ereignete sich am 12. Dezember 1306. Papst Pius VII. hat erlaubt ihn öffentlich zu verehren. Sein Fest wird an seinem Todestag begangen. Conrad hatte einen heiligen Ordensbruder, namens Petrus von Troja, zum Freund und Nacheiferer in der Tugend. Petrus, der ebenfalls mit außerordentlichen Gnaden begünstigt wurde, starb des Todes der Gerechten, und wurde von Papst Pius VI. am 11. September 1795 seliggesprochen. Seit Fest wird am 14. März begangen.  

 

Aus dem "Marianischen Festkalender":

 

Am 12. Dezember 1306 starb zu Bastia in Italien der selige Franziskanermönch Konrad von Offida, geboren im Jahr 1241. Auch er wie so viele andere junge Männer fühlten sich von den ersten Nachfolgern des heiligen Franz von Assisi angezogen und auch er trat deshalb frühzeitig in dessen Orden, der damals in seiner ersten Blüte stand.

 

Konrad diente hier dem Herrn in aller Einfalt und Demut durch Verrichtung der Obliegenheiten, die ihm sein Oberer auftrug. Als Laienbruder hatte er bald häusliche Geschäfte, bald musste er auswärts Almosen sammeln. Keine Mühe war ihm zu beschwerlich, keine Arbeit zu anstrengend, kein Dienst zu niedrig.

 

Die Legende erzählt von ihm, dass er im einsamen Wald eine Zelle zur Betrachtung sich erbaut hatte, in die sich, als er dort betete, einmal ein Wolf flüchtete, der von Jägern verfolgt wurde. Konrad erschreckte sich nicht, führte ihn vielmehr getrost in sein Kloster. – Auch sonst liebten die Tiere seine Nähe, seinen Umgang.

 

So lange er im Kloster war, vertauschte er sein Ordensgewand mit keinem besseren. Seine Gebete waren stets voll Innigkeit, seine Andacht war sehr häufig auf Maria gerichtet, die er gar herzlich verehrte. Darum beglückte sie ihn einmal am Fest ihrer Reinigung mit einer wunderbaren Erscheinung, wobei er in der Verzückung das süße Jesuskind auf seine Arme nehmen durfte. Auch zu anderen Zeiten erfuhr er ähnliche Gnaden des Himmels und mehrmals zeigte sich ihm der Erlöser, seine jungfräuliche Mutter, Engel und Heilige.

 

Solche Gnadenerweise festigten ihn auf dem Pfad des Heils und obwohl ohne alle Sünde, sah er doch nicht ohne Furcht den letzten Tag seines Lebens herannahen, der oben bezeichnet ist, an dem ihm Maria die Krone der ewigen Seligkeit reichte.