Heiliger Peter Nolaskus, Priester und Stifter des Ordens von der Erlösung der Gefangenen, + 25.12.1256 – Fest: 6. Mai

       

Er stammte aus einer der ersten Familien in Languedok (Frankreich), war im Jahr 1189 geboren und erhielt von seinen Eltern eine treffliche Erziehung. Von Jugend auf hatte er sich durch seine zärtliche Liebe gegenüber den Armen ausgezeichnet. Man erzählt, er habe jeden Morgen dem ersten besten Notleidenden, dem er begegnete, ein Almosen gereicht, ohne zu warten, bis dieser ihn darum ansprach. Kaum fünfundzwanzig Jahre alt, erschien er am Hof zu Barcelona als ein Muster aller Tugenden. Ein hochherziger Gedanke fing hier an, seine Seele in Anspruch zu nehmen. Das Gerücht von den guten Werken und von den Wohltaten des durch Johann von Matha gestifteten Ordens, das auch zu seinen Ohren gekommen war, hatte seinem Herzen den lebhaftesten Wunsch eingeflößt, einen ähnlichen zu gründen, denn auch er trauerte bei dem Anblick der in der Sklaverei der Mauren in Spanien und Afrika schmachtenden Christen und er wollte sein ganzes Vermögen zu ihrer Loskaufung verwenden. Er ging daher aus, um überall einen heiligen Kreuzzug der Großmut und der Hingebung für die Loskaufung der Gefangenen zu predigen. Es flossen ihm beträchtliche Summen zu. Diese aufgehäuften Gaben bildeten gleichsam die Grundlage zur Errichtung eines heiligen edlen Gebäudes, das ist zur Stiftung des Ordens von der Barmherzigkeit. Der Ursprung dieses Ordens, wie er von den glaubwürdigsten Schriftstellern erzählt wird, ist besonders rührend.

 

Gegen das Jahr 1215 fühlte Petrus Nolaskus sich von einem so lebhaften Mitleid mit den armen, in der Gefangenschaft der Mohamedaner und Barbaren befindlichen Christen, dass er sich vornahm, sein Vermögen ihrer Befreiung zu widmen. Aber wie groß war sein Erstaunen und seine Überraschung, als, während er die zur Ausführung dieses Werks der Barmherzigkeit erforderlichen Maßnahmen traf, die heilige Jungfrau ihm eines nachts erschien, um ihm zu sagen, es sei der Wille Gottes, dass er sich der Errichtung eines Ordens widme, dessen Mitglieder durch ein förmliches Gelübde sich verbindlich machen sollten, der Loskaufung der Gefangenen sich zu weihen.

 

Der König nahm den neuen Orden unter seinen Schutz, und bot seinen eigenen Palast zum ersten Gebrauch an. Die Zeremonie der Installation fand 1223 am Tag des heiligen Laurenz statt. Peter legte in die Hände des Bischofs Berengar das Gelübde ab, sein Vermögen, und wenn es sein müsse, seine Freiheit für die Loskaufung der Gefangenen zu opfern. Das Volk nahm diese Hingebung mit lautem Beifall auf. Es war für Barcelona ein frohes, heiliges Fest. Dreizehn Edelleute entsprachen dem Aufruf Peters und zogen das blaue Gewand an, worüber ein Skapulier und das aragonische Wappen als Symbole der Reinheit, des Glaubens und der Tapferkeit getragen wurden.

 

Man kennt den Verlauf der Geschichte des Petrus Nolaskus. Vierhundert, der Freiheit wiedergegebene Gefangene waren die Frucht eines ersten Versuchs von Ausflügen in die Königreiche Valencia und Granada, die er mit einem anderen der Brüder Erlöser nacheinander durchzog. Er vervielfältigte seine Liebesfahrten nach den spanischen Küsten, immer mit dem nämlichen Glück, und schiffte über die Meere, um bis nach Algier zu gehen. Hier geschah es, dass er, nach zahlreichen Erfolgen und nach einem unerschrockenen Widerstand gegen die Drohungen der Kadis, auch seinerseits in Fesseln geschlagen, und wie Johann von Matha auf einer gebrechlichen Barke den Wellen des Meeres preisgegeben wurde. Aber Gott übernahm es, den neuen Heiligen zu leiten und ihn in den Hafen zurückzuführen. Als Peter Nolaskus seine Kräfte abnehmen fühlte, und nicht mehr zu den Ungläubigen wandern konnte, war er glücklich, als ihm erlaubt wurde, an der Pforte des Klosters zu Barcelona die Almosen ausspenden zu dürfen, denn nun konnte er wenigstens die Armen sehen, ihnen Rat erteilen und sie unterrichten.

 

Er starb am Fest der Geburt des Herrn im Jahr 1256 im siebenundsechzigsten Jahr seines Lebens. Papst Urban VIII. sprach in heilig.