Heiliger Alcmund, Prinz und Märtyrer von Northumberland in England, + 19.3.800-819 - Fest: 19. März

 

Alcmund war Elreds Sohn, und Osreds Bruder, die beide Könige von Northumberland waren. Von den Glücksgütern, so weit sie ihn Gott genießen ließ, machte er den heiligsten Gebrauch. Je mehr ihn sein Stand über die anderen Menschen erhob, desto sanfter, demütiger und leutseliger bewies er sich gegen alle, weil er in dem Gesetz Jesu gelernt hatte, sie ohne Unterschied als seine Brüder und Schwestern anzusehen und zu leben. Er fand das köstliche Geheimnis, mitten in den Reichtümern arm zu sein, und seine größte Wonne war, sich seiner Güter für die dürftige Menschheit zu entäußern. Endlich aber kam die schwere Zeit der Prüfungen über ihn. Die Northumberländer erhoben in Verbindung mit den Dänen die Fahne des Aufruhrs, und er musste mit seinem Vater die Flucht ergreifen. Er zog sich zu den Pikten zurück, unter denen er ungefähr 20 Jahre lang lebte. Während dieser Zeit lernte er vollends die Eitelkeit alles Irdischen erkennen, und sich unwandelbar dem Dienst des Königs der Könige zu widmen.

 

Die Northumberländer bereuten endlich, da sie unter dem drückenden Joch grausamer Tyrannen schmachten mussten, ihren Aufruhr, ergriffen die Waffen, um wieder ihre Freiheit zu erobern, und baten Alcmund, sich an ihre Spitze zu stellen. Die Liebe zur Religion und der Wunsch, Unglücklichen beizustehen, bewogen den Heiligen, endlich in den Vorschlag einzuwilligen. Das Kriegsheer der Tyrannen wurde mehrere Male geschlagen, allein der tugendhafte Fürst wurde das Opfer einer von Eardulf angezettelten Verschwörung, der sich der Oberherrschaft bemächtigt hatte. Andere sagen, er sei von den Dänen gegen das Jahr 819 gemeuchelt worden.

 

Sein Leichnam wurde zu Lilleshult in Shropshire beerdigt. Dann übersetzte man ihn nach Derby, wo er vormals am 19. März als Patron verehrt wurde. Die Geschichte dieser Erhebung findet man in einer handschriftlichen Predigt, die zu Derby kurze Zeit nachher gehalten worden ist. Es wird auch noch gesagt, dass die Kirche, die die Reliquien des heiligen Alcmund besaß, durch mehrere Wunder berühmt wurde, und dass viele Pilger andachtshalber dahin wallfahrteten.