Seliger Amadeus von Savoyen, Herzog, Kardinal, + 7.1.1451 – Gedenktag: 7. Januar

 

Leben

Amadeus (= Gott liebend, Gottlieb) VIII., Graf und später Herzog von Savoyen (in Italien, jetzt zu Frankreich gehörig), wurde am 4. Dezember 1383 geboren. Er gab frühzeitig Beweise von Regierungstüchtigkeit, befestigte und erweiterte die Macht seines Hauses, regierte in schwerer Zeit gerecht und mild. Er zeigte auch großen Eifer für die Kirche und die Aufhebung des Schisma (= Spaltung) durch das Konzil von Konstanz. Kaiser Sigismund erhob 1416 Savoyen zum Herzogtum und belehnte ihn auch 1422 mit der Grafschaft Genf. Nachdem nun seine Gemahlin Maria von Burgund gestorben war, stiftete Amadeus die Einsiedelei von Ripaille für sechs Ritter des heiligen Mauritius, trat in den 3. Orden des heiligen Franziskus und zog sich mit fünf Rittern in diese Einsiedelei zurück. Im Jahr 1439 wählte ihn der schismatische Teil des Konzils von Basel zum Gegenpapst. Offenbar getäuscht durch die Vorspiegelungen über die Wahl der Kirche nahm er die Wahl an, legte sich den Namen Felix V. bei, ließ sich zum Bischof weihen und zum Papst krönen. Er verzichtete aber im Jahr 1449 freiwillig, nachdem er die Rechtmäßigkeit der Wahl des Papstes Nikolaus V. erkannt hatte, begab sich nach Rom und brachte ihm demütig seine Huldigung dar. Durch diese freiwillige Selbstverdemütigung wurde der Papst so gerührt, dass er ihn zum Kardinal erhob und zu seinem Legaten für Savoyen und die angrenzende Dauphiné und zudem in hohen Ehren hielt. So machte Amadeus wieder gut, was er aus irrtümlicher Anschauung und nicht aus Hochmut gefehlt hatte. Später zog er sich wieder in seine liebgewonnene Einsamkeit zurück und lebte daselbst in Abtötung und Heiligkeit bis zu seinem Tod am 7. Januar 1451 in Genf. Er wird als Seliger genannt.

 

Lehre

„Wehe der Welt um der Ärgernisse willen“, sagt der göttliche Heiland. (Matthäus 18,7) Wehe den Menschen, die Ärgernis geben – und wehe jenen, die Ärgernis nehmen, das heißt, sich verführen lassen. Der selige Amadeus hat dieses „Wehe“ von sich abgelenkt, indem er möglichst seine gegebenen Ärgernisse gut zu machen suchte. Was soll aber aus denen werden, die Ärgernisse weder bereuen noch gut machen und so in die Ewigkeit hinübergehen?

 

(Aus: Ordens-Legende der drei Orden des heiligen Vaters Franziskus von Assisi)