Die gottselige Eustochium wurde 1430 zu Messina geboren. Ihr Vater war aus dem edlen Geschlecht von Calafato, und ihre Mutter aus dem der Colonna. Eustochium war von ihrer Jugend an ebenso ausgezeichnet durch ihre Tugenden, als ihre seltene Schönheit. Mehrere Große in Sizilien begehrten sie umsonst zur Ehe. Entschlossen Jesus allein zu ihrem Bräutigam sich zu wählen, lehnte sie die reichsten Verbindungen ab, widerstand den Anforderungen ihrer Eltern, ertrug mit Geduld ihre Misshandlungen, und erlangte endlich die Erlaubnis, in das Kloster der heiligen Klara in Bassicano sich aufnehmen zu lassen. In dieser stillen Zurückgezogenheit wurde sie bald das Muster für ihre Gefährtinnen. Besonders aber zeichnete sie sich aus durch Liebe zu strengen Bußwerken. Ihr Eifer für die genaue Beobachtung der Ordensregel bewog sie, Papst Callixtus III. um die Erlaubnis anzugehen, ein neues Kloster zu stiften, worin die Regel in ihrer ganzen Strenge beobachtet würde. Nachdem sie hierzu bevollmächtigt worden war, stiftete sie, nicht ohne viele Schwierigkeiten, das Haus, der Jungfrauenberg genannt (Monte-Vergine), dessen Äbtissin sie wurde. Daselbst gab sie die Beispiele der reinsten Tugend und der zärtlichsten Verehrung zum allerheiligsten Altarsakrament und zur allerseligsten Jungfrau. Sie starb in ihrem 54. Lebensjahr, am 20. Januar 1484 (1491). Die an ihrem Grab gewirkten Wunder haben die Gläubigen bewogen, ihr eine öffentliche Verehrung zu erweisen, die auch vom Papst Pius VI. gutgeheißen worden.
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Aus dem "Marianischen Festkalender" von 1863:
Etwa tausend Jahre nach der heiligen Eustochium von Rom (siehe am 28. September) lebte ein frommes Mägdelein gleichen Namens, zu Katana in Sizilien von rechtschaffenen und vornehmen Eltern geboren, deren einziges Kind sie war. Schon in frühester Jugend hatte sie eine innige Liebe zum Gebet, und verließ, erst drei Jahre alt oft zur Nacht ihr Bettlein und legte sich auf die bloße Erde, um durch diese Abtötung Gott und der heiligen Jungfrau ein angenehmes Opfer darzubringen. Bald fand sie Gelegenheit, ihre Liebe zur Tugend noch ernsthafter zu erproben.
Ihre Eltern bestimmten Eustochium nämlich für den Ehestand und trafen für sie die Wahl des künftigen Bräutigams. Allein die sonst so folgsame Jungfrau erklärte sich entschieden dagegen. Als die Zureden nicht halfen, wendeten die betörten Eltern Zwang an. Der feste Wille der Jungfrau jedoch siegte über die ungerechte Begehr der Eltern und die Liebe zu Jesus und der jungfräulichen Keuschheit machte die Braut des Himmels erfinderisch. Sie entstellte ihr schönes blühendes Antlitz durch Fasten, strenge Bußwerke und schlechte Kleidung und fand nach vielen Hindernissen endlich Aufnahme im Orden der heiligen Klara.
Hier im Kloster nun pflegte sie ihre Andacht zu Jesus, dem himmlischen Bräutigam und seiner gebenedeiten Mutter aufs wärmste. Besonders innig war ihre Verehrung des bitteren Leidens und Sterbens Jesu, in dessen Schmerzen sie sich vertiefte, an dessen Qualen sie herzlichsten Anteil nahm. Mit der Wart und Pflege der Kranken betraut widmete sie die Stunden, die sich nicht dem Gottesdienst in Kirche oder Kloster schenken konnte, dem Wohl des Nächsten und versäumte hier keine Gelegenheit, die Tugend der Demut und Fürsorge zu üben. Eine Martha durch ihre Emsigkeit und Treue im Krankendienst und den Hausgeschäften, eine Maria in ihrem Frommsinn und Gebetseifer strebte sie nach der doppelten Krone, die die Geschwister des Lazarus im Himmel schmückt.
Doch blieben ihr auch die Trübsale nicht erspart. Der Herr prüfte sie durch viele Krankheiten, deren höchst eigentümliche Natur ihr nicht nur sehr viele Schmerzen, sondern auch manchen Vorwurf, manche Verkennung und Verachtung eintrugen. In diesen Nöten und Widerwärtigkeiten wendete sich die Bedrängte an Maria, die Trösterin der Betrübten, und gleichwie viele Tausende vor und nach ihr die Hilfe der Gottesgebärerin erfuhren, so auch Eustochium, Maria erschien ihr oftmals in sichtbarer Gestalt und tröstete sie liebevoll. Mutvoll wanderte sie dann auf dem Dornenpfad dieses Lebens weiter, bis sie am 20. Januar des Jahres 1484 ihr Ziel erreichte, da sie selig im Herrn entschlief.
Fünf Tage nach ihrem Heimgang öffnete man ihren Sarg. Ihr Angesicht war noch schön und blühend rot, wie es kaum im Leben gewesen war: ihr Leib noch ganz frisch, ihre Glieder gaben einen lieblichen Geruch von sich. Zweiundzwanzig Tage floss frisches Blut aus ihrem Leib und an allen Festtagen träufelte wohlriechender Schweiß daraus, wodurch viele Kranke geheilt wurden.
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Am 11. Juli 1988 wurde Eustochium durch Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Aus franziskanischer Quelle:
Die selige Eustochium, Jungfrau, Äbtissin,
+ 20.1.1491 – Gedenktag: 20. Januar
Leben
Smaragda stammte von den adeligen Geschlechtern der Calafati und Colonna zu Messina auf der Insel Sizilien 1430. Durch Schönheit und Tugend ausgezeichnet, wurde sie von mehreren angesehenen Jünglingen zur Ehe verlangt. Da aber ein Zwang zur Ehe nicht besteht, und jede Person über sich frei verfügen kann, so schlug Smaragda alle Anträge aus; denn sie wollte nur Christus angehören. Dadurch kamen für sie schwere Kämpfe; die Eltern waren töricht genug, sie sogar deshalb zu misshandeln. Aber ihre Standhaftigkeit obsiegte, und sie trat zu Bassincano in den Orden der Klarissinen. Hier wurde sie Eustochium (Eustochia) benannt und bald ein Vorbild aller in der Vollkommenheit. Mit Erlaubnis des Papstes Calixtus III. gründete sie auf dem Jungfrauenberg ein neues Kloster, wo die Regel der heiligen Klara am strengsten beobachtet wurde. Sie leitete als Äbtissin das Kloster vortrefflich, hegte innige Andacht zum Allerheiligsten und zur Mutter Gottes. Besonders eifrig betrachtete sie das Leiden und Sterben Jesu und ließ an allen Plätzen des Klosters Vorstellungen von ihm anbringen. Ihren Leib behandelte sie ungemein hart, war sehr demütig und wiewohl Äbtissin, die Dienerin aller. Die Gaben der Weissagung und Wunder wurden ihr zuteil. Während ein glänzender Stern über ihrem Haupt erschien, starb die Dienerin Gottes an dem ihr vorher schon geoffenbarten Tag, den 20. Januar 1491. Ihr Leib blieb unverwest – und so oft der Tod einer Nonne bevorstand, pflegte sie ihn durch Klopfen an den Sarg anzukündigen. Wegen erfolgter Wunder bestätigte Papst Pius VI. ihre Verehrung als einer Seligen.
Lehre
Der heilige Hieronymus gab dereinst der heiligen Eustochium (28. September) zur Bewahrung der standesgemäßen Reinheit 4 Mittel an: 1. Demut mit Furcht vor der Gefahr. 2. Wachsamkeit über die Sinne und mutiger Widerstand gegen den ersten Anfall der Versuchung. 3. Mäßigkeit in Speise und Trank. 4. Vermeidung alles dessen, was das Herz verweichlichen kann. Ein 5. Mittel ist die Betrachtung des Leidens Jesu.
Gebet der Kirche
Allmächtiger und barmherziger Gott! Du hast das in Christus verborgene Leben Deiner Jungfrau Eustochium wunderbar verherrlicht. Gewähre uns durch ihre Fürbitte und Nachfolge, dass wir in dieser Welt ebenso verborgen, zum ewigen Leben aufzuerstehen verdienen mögen. Amen.