Heilige Katharina von Bologna, Klarissin, + 9.3.1463 - Fest: 9. März

       

Diese Heilige wurde am 8. September 1413 zu Bologna in Italien aus vornehmem Geschlecht geboren und von ihren Eltern, besonders der frommen Mutter, zur Gottesfurcht und zu jeder anderen Tugend erzogen. Als sie eine Zeitlang am markgräflichen Hof zu Ferrara der Prinzessin Margareta als Gesellschafterin dienen musste, blieb sie auch in dieser Stellung sittenrein und fromm. Nachdem aber ihre Herrin sich verheiratet hatte, sagte Katharina mit Freuden der Welt Lebewohl und trat in das Klarissenkloster zu Ferrara ein. Sie war jetzt 20 Jahre alt. Als Ordensfrau wurde sie für alle anderen Nonnen ein leuchtendes Vorbild in allen Tugenden, besonders in der Demut, im Gehorsam, im Gebetseifer und in der Nächstenliebe. Sie verrichtete mit Vorliebe die niedrigsten Arbeiten. Auf den Befehl der Oberin hätte sie sich einmal ohne Zögern ins Feuer gestürzt, wenn er nicht sofort zurückgenommen worden wäre. Im Krankendienst schreckte sie vor keiner, auch noch so ekelhaften Wunde oder Krankheit zurück. Auch hatte sie das größte Mitleid mit den Sündern und empfahl sie immer wieder der göttlichen Barmherzigkeit. Im Gebet kostete sie oft wunderbaren himmlischen Trost. Bei der heiligen Messe hörte sie eines Tages Engelstimmen das dreimalige Sanktus singen. Der heilige Thomas von Canterbury und der heilige Franziskus erschienen ihr und sie durfte des ersteren Hand küssen und des letzteren Wundmale sehen und verehren. Ihr von Gott erleuchteter Geist erkannte sowohl in der Gegenwart verborgene und auch zukünftige Dinge. Das heilige Leben der Klarissen zu Ferrara, besonders das Katharinas, veranlasste die Bewohner von Bologna, in ihrer Stadt ebenfalls ein Kloster vom Orden der heiligen Klara zu gründen und sich von Ferrara Schwestern hierfür zu erbitten. Da wurde nun Katharina erwählt, mit fünfzehn Nonnen sich dorthin zu begeben und die Leitung des neuen Klosters zu übernehmen. Nur widerstrebend nahm sie die Würde an, erfüllte aber dann ihre Amtspflichten mit dem Eifer und der Gewissenhaftigkeit einer Heiligen, so zwar, dass sich immer mehr fromme Jungfrauen um sie scharten. Ihre Lieblingsandachten waren die Betrachtung des Leidens Christi, die Anbetung des heiligsten Altarsakramentes und die zärtliche Verehrung der Mutter Gottes. Sie wurde vieler himmlischer Offenbarungen gewürdigt, die sie aufzeichnete und versiegelt ihrem Beichtvater übergab. Darin warnt sie auch weise und eindringlich vor den falschen Offenbarungen und trügerischen Erscheinungen, die nicht von Gott, sondern vom Teufel kommen, der sich ja bekanntlich oft in einen Engel des Lichtes verwandelt. Eine auch jetzt noch zeitgemäße Warnung! Sie gesteht freimütig, mehrmals auch selbst getäuscht worden zu sein. Als die Heilige fünfzig Jahre alt geworden war, erachtete sie der Herr für würdig, zum Empfang des ewigen Lohnes abgerufen zu werden. Sie war schon seit 28 Jahren immer kränklich gewesen. Nun fiel sie in eine tödliche Krankheit, von der sie nicht mehr aufstehen sollte. Nachdem sie ihren Mitschwestern viele heilsame und liebevolle Ermahnungen gegeben und die heiligen Sakramente in erbaulichster Weise empfangen hatte, starb sie selig am 9. März 1463. Ihr Leichnam strömte einen wunderbaren Wohlgeruch aus und war noch 18 Tage nach der Beerdigung unverwest. Er ist es auch noch heute. Zahlreiche Wunder verherrlichten das Grab der Heiligen, denen zufolge sie schon von Papst Klemens XI. als verehrungswürdig erklärt, 1724 aber von Benedikt XIII. heiliggesprochen wurde. Ihre Grabstätte in Bologna wird stets von vielen Andächtigen und Pilgern besucht.

 

Merken wir uns von den Lieblingsandachten der heiligen Katharina vor allem mit Rücksicht auf die heilige Fastenzeit die Betrachtung des Leidens Christi. Wie könnten und dürften wir der unendlichen Schmerzen vergessen, die unser göttlicher Freund für uns erduldet, des Blutes, das er aus allen Teilen seines heiligen Leibes für uns vergossen hat, endlich des bitteren und schmachvollen Kreuzestodes, den er erlitten und wodurch er uns erlöst? „Erkenne, o Mensch“ – sagt der heilige Augustinus – „wieviel du wert und was du demnach schuldig bist! Und wenn du die so große Erhabenheit deiner Erlösung betrachtest, so soll gerade sie dich auch zur Scham wegen deiner Sünden antreiben.“