Die gottselige Lucia, von Venedig, die in ihrer Kindheit von einem unvermeidlich scheinenden Tod bewahrt worden war, fasste frühzeitig den Entschluss sich Gott zu widmen. Sie trat in den dritten
Orden des heiligen Franziskus in dem Kloster zu Salerno, in Sizilien, ihrem Vaterland, und strebte mit unermüdlichem Fleiß nach den christlichen Tugenden. Die Erinnerung an die Jesus zugefügte
Schmach machte einen so tiefen Eindruck auf sie, dass sie durch die härtesten Abtötungen dieselben zu ersetzen sich bemühte. Der Ruf ihrer Heiligkeit verbreitete sich bald in die Ferne, ihre
Demut wurde aber nicht im Geringsten dadurch vermindert. Erschöpft durch strenge Büßungen verfiel sie in eine lange und schmerzhafte Krankheit, woran sie auch im Jahr 1400 starb. Sie wird seit
dem Oberhirtenamt Leo X. in ihrem Orden öffentlich am 26. September verehrt.