Heiliger Petrus von Verona, Priester und Martyrer von Como, + 6.4.1252 - Fest: 29. April

       

Der Heilige, nach seiner Heimatstadt Petrus von Verona genannt, wurde um das Jahr 1205 geboren. Seine Eltern gehörten der Sekte der Katharer an. Katharer heißt auf deutsch „die Reinen“. Was sie lehrten, war wirklich ohne jeden Sinn. So glaubten sie beispielsweise, dass nicht Gott, sondern der Teufel die Erde erschaffen habe. Daher sei auch alles auf der Welt von Grund auf schlecht, und um dieser Schlechtigkeit zu entgehen, traten einzelne sogar in den Hungerstreik und hielten bis zum Ende durch, bis zum Selbstmord durch Verhungern. Auch lehnten sie sich gegen alle weltliche und kirchliche Obrigkeit auf und schafften das persönliche Eigentum ab.

 

Dieser Sekte gehörten die Eltern des heiligen Petrus von Verona an. Weil es aber in Verona keine Schule ihres Glaubens gab, schickten sie den Sohn, den sie nicht ohne Schulbildung aufwachsen lassen wollten, in die katholische Schule, und das gereichte dem aufgeschlossenen Jungen zum größten Segen. Da lernte er den katholischen Glauben kennen, für den er sich schnell begeisterte. Als ihm einmal auf dem Heimweg ein Onkel begegnete und ihn fragte, was er gelernt habe, antwortete Petrus: „Das Apostolische Glaubensbekenntnis.“ Der Onkel, der ebenfalls zu der Sekte der Katharer gehörte, war entsetzt, lief sofort zu den Eltern und riet ihnen, den Jungen von der Schule zu nehmen, sonst werde er bestimmt noch katholisch. Dem widersprachen die Eltern und meinten, sie würden den Sohn später schon wieder herumkriegen. Zum Glück haben sie ihn aber nicht mehr herumgekriegt, Petrus wurde im Gegenteil ein tatkräftiger Verteidiger des katholischen Glaubens und der mächtigste und erfolgreichste Gegner der Katharer.

 

Petrus trat mit fünfzehn Jahren in den Dominikanerorden ein. Später empfing er die heilige Priesterweihe. Dann wanderte er als wortgewaltiger Redner zwanzig Jahre lang von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf durch ganz Ober- und Mittelitalien und machte die Sektierer mit klaren Worten auf das Gleichnis vom Rebstock und den Reben aufmerksam. Dort sagt Jesus Christus ganz deutlich: „Wenn jemand nicht in mir bleibt, der wird wie eine Rebe hinausgeworfen und verdorrt. Man nimmt sie, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennt.“

 

Viele Mitglieder dieser Sekte bekehrte der heilige Petrus von Verona, nicht nur durch seine überzeugenden Predigten, sondern mehr noch durch sein heiliges Leben. Durch die großen Erfolge zog sich der mutige Prediger den Hass der Führer dieser Sekte zu. Im Geheimen setzten sie einen Preis auf den Kopf des Heiligen aus. Petrus wusste davon, aber als aufrechter Mann, der für seine Sache einstand, verkroch er sich nicht. So kam das Ende am 29. April 1252.

 

Gekaufte Mörder überfielen den Heiligen. Einer schlug ihn mit dem Schwert auf den Kopf. Petrus fiel, in Blut gebadet, zu Boden und betete mit letzter Kraft noch einmal das Credo. Als die Stimme versagt, tauchte er den Finger in das eigene Blut und schrieb mit dem eigenen Blut noch einmal auf die nackte Erde das große heilige Wort „Credo“. Dann machte ein zweiter Schwerthieb seinem Leben ein Ende. Mit der Ermordung des Heiligen schaufelte sich allerdings der Irrglaube das eigene Grab, und bald war er endgültig vernichtet durch die Tat und den Tod eines Heiligen und durch die Wunder, die sich am Grab des Martyrers ereigneten.