Der gottselige Gabriel von Feretti, gebürtig zu Ancona von einer edlen Familie, empfing von seinen Eltern eine christliche Erziehung und trat jung in den Orden des heiligen Franziskus. Die
Tugenden der Demut und der Selbstverleugnung glänzten am hellsten in seinem Lebenswandel. Sein Verdienst erhob ihn zur Würde des Obern über die Franziskaner der Provinz Mark. Er stand seinen
Brüdern mit Klugheit vor, dehnte seinen Orden in dem Land aus, indem er neue Klöster errichtete, und erwarb sich bei seinen Lebzeiten schon den Ruf eines Heiligen. Seine Vereinigung mit Gott war
ununterbrochen und er sprach in allen seinen Reden von diesem höchsten Seelenglück. Er starb zu Ancona in einem hohen Alter am 12. November 1456. Seinen Leib, der unter Papst Innocenz VIII.
unverwest gefunden worden war, übersetzte man in ein marmornes Mausoleum. Papst Benedikt XIV. gestattete die Tagzeiten zur Ehre dieses Dieners Gottes zu beten, dessen Fest am 14. November
begangen wird.