Heiliger Leucius, Bischof und Bekenner von Brindisi, Italien, + 11.1.172 – Fest: 11. Januar

       

Dieser Heilige wurde unter der Regierung des Kaisers Theodosius zu Alexandrien geboren und erhielt von seinen gottesfürchtigen Eltern, Euprescius und Eufrodisia, eine fromme Erziehung. Er war ein Junge von 10 Jahren, als seine Mutter starb, und sein Vater, aus heftigem Verlangen nach christlicher Vollkommenheit, seine Güter unter die Armen verteilte und mit seinem Sohn sich in das Kloster des heiligen Hermes begab. Leucius, in dessen zartem Herzen die Frömmigkeit schon durch die Lehren seiner Eltern tiefe Wurzeln gefasst hatte, wurde durch das Beispiel der frommen Mönche ganz für die Tugend begeistert und machte solche bewundernswürdige Fortschritte in der Heiligkeit des Lebens, dass man ihn einstimmig, ungeachtet seines jungen Alters zum Vorsteher des Klosters erwählte. Aber der demütige Diener Gottes schlug diese Würde standhaft aus und lebte in seiner Einsamkeit in ununterbrochener Geistessammlung und steter Selbstverleugnung, bis er aus Gehorsam die Stelle eines Erzpriesters an der Kirche zu Alexandrien annehmen musste. In dieser Würde bewies er einen solchen Eifer in Bekehrung der Heiden und der Sünder, dass ihn der Statthalter Saturnin, der ein geschworener Feind jeder Tugend war, zu töten suchte, was aber durch die Gläubigen verhindert und der Heilige bald darauf zum Erzbischof erwählt wurde.

 

Nach einiger Zeit legte Leucius, durch eine Erscheinung von Gott ermahnt, seine Würde nieder und nachdem er für einen würdigen Nachfolger gesorgt hatte, begab er sich über Otranto nach Brundusium, einer Stadt am Ende Italiens nach Griechenland zu, wo er den Kriegsobersten, Armaleo, nebst 67 anderen vornehmen Männern zum Christentum bekehrte. Da dies großes Aufsehen erregte und die Götzenpriester mit allgemeinen Strafen der Götter drohten, wurde der heilige Bischof vor ein öffentliches Gericht zur Verantwortung gefordert, wo er mit einer solchen Begeisterung über den wahren Glauben an Gott und über die christliche Religion sprach, dass der anwesende Statthalter Antiochus dem Heidentum abschwor und sich mit 27.000 Menschen taufen ließ. Lange Jahre stand dieser ansehnlichen Christengemeinde der heilige Leucius als Oberhirt vor und starb schließlich als Greis voll sehnlichen Verlangens nach dem ewigen Vaterland.