Die heilige Raineldis, Jungfrau und Martyrin in Brabant, war eine Tochter des Grafen Witger und der heiligen Amalberga. Als ihre jüngere Schwester Gudula (8. Januar) sich in ein Kloster
zurückgezogen hatte, fasste auch sie den Entschluss, ihr Leben dem Herrn zu weihen, verteilte ihr reiches Gut unter die Armen und trat hierauf eine Wallfahrt in das gelobte Land an, wozu sie
sieben Jahre verwendete. Nach ihrer Heimkehr um das Jahr 662 ließ sie sich in der Gegend zwischen Halle, Nivelle und Soignies als Klausnerin nieder und gelangte zu hohem Tugendruhm. Mittlerweile
fielen die wilden Bewohner von Ostfriesland und Niedersachsen in Brabant ein. Bei der Nachricht von dem Anzug der Barbaren verließ die Heilige ihre Zelle und schloss sich in der benachbarten
Kirche von Santon ein. Die Feinde aber, nachdem sie den Ort geplündert und in Brand gesteckt hatten, brachen die Türen des Heiligtums auf, rissen die Dienerin Gottes vom Altar weg, den sie
umfasst hatte, schleiften sie an den Haaren durch die Gänge und hieben ihr schließlich das Haupt ab. Mit ihr starben noch zwei andere Blutzeugen, Grimoaldus und Gondulphus. Dies geschah um das
Jahr 680.