Gottseliger Amadeus von Portugal, Minoriten-Mönch, + 10.8.1482 – Gedenktag: 10. August

 

Amadeus stammte von vornehmen Eltern aus Portugal ab und hatte die fromme Beatrix, Stifterin des Ordens von der Unbefleckten Empfängnis zur Schwester.

 

In seiner Jugend widmete er sich dem Kriegsdienst, kehrte dann heim und ging in Spanien in das Kloster zu Guadalupe, woselbst er zehn Jahre in größter Strenge lebte. Vor dem wundertätigen Marienbild, das sich dort in der Kirche befand, brachte er viele Stunden im Gebet zu.

 

Als ihn in jener Zeit die Gicht befiel und er außer der Zunge kein Glied mehr rühren konnte, befreite ihn die Gottesmutter infolge seiner dringenden Bitten von diesem schweren Elend.

 

Durch himmlische Erscheinung belehrt trat er darauf in den Orden der minderen Brüder des heiligen Franziskus (Minoriten). Auch auf der Reise an seinen neuen Bestimmungsort erfuhr er mehrfach die Hilfe seiner Gebieterin. Erst nach drei Jahren konnte er, der Fremdling, Aufnahme finden. Nicht allen Klosterbewohnern war seine überaus große Strenge angenehm. Neid und Hass fielen über ich her, man trachtete sogar danach, ihn aus dem Leben zu schaffen. Maria aber rettete ihren Schützling.

 

Bei einer schweren Verfolgung, die seine Neider und ihre Eifersucht darüber, dass man für seine Schüler zu Mailand ein Kloster bauen sollte, gegen ihn erregten, hatte er die heilige Jungfrau zur Beschützerin. Dieses Kloster trug den Namen: Heilige Maria vom Frieden. Allein der Teufel hörte nicht auf, gegen Amadeus und die Gottesmutter, unter deren Schutz das Kloster sich erhob, Widersacher zu erregen. Ein furchtbares Gewitter wütete über Amadeus. Schändlich verleumdet, musste er über seine Aufführung zuerst vor dem Generalminister der Minderbrüder des heiligen Franziskus und sodann vor dem Herzog von Mailand selbst Rechenschaft ablegen. Allein er stellte den Angriffen seiner Feinde nur den Namen der heiligen Jungfrau zur Verteidigung entgegen, an die er mit seinen kummervollen Gefährten ununterbrochene Gebete richtete. Der Herzog von Mailand übertrug diese Angelegenheit dem Gouverneur von Pavia, Alexander Sforza, bei dem Amadeus als Irrsinniger, Abtrünniger, Ketzer und Förderer einer neuen Sekte angeklagt worden war, weshalb er von Sforza selbst den ausdrücklichen Befehl erhielt, die Staaten des Herzogs zu verlassen und zwar innerhalb drei Tagen.

 

In dem Audienzsaal befand sich ein Bildnis der Gottesmutter. Als Amadeus dieses Urteil vernahm, kniete er vor dem Bildnis nieder und bat innig die heilige Jungfrau, ihn zu rechtfertigen. Kaum war er weggegangen, als der Gouverneur sich von einem heftigen Fieber befallen fühlte. Wie er dann an das Urteil dachte, das er eben gegen Amadeus ausgesprochen, und an das Gebet, das er an die heilige Jungfrau gerichtet hatte, fiel ihm ein, was in der Tat der Fall war, nämlich, dass Maria ihn für diese üble Behandlung züchtige, die er eben ihrem treuen Diener hatte widerfahren lassen. Er ließ sogleich den Heiligen rufen, der ihm durch sein Gebet bald die Gesundheit wieder verschaffte. Der Papst erließ eine Bulle, worin er nicht nur die Herstellung des Klosters genehmigte, sondern ihm auch in den Staaten von Parma bei St. Secondo eine passende Stätte für die Herstellung eines anderen erwirkte. Als Amadeus sah, dass alles, was er unter den Schutz der mächtigen Gottesmutter gestellt hatte, so wohl gelinge, nannte er dieses Kloster: Heilige Maria von den Gnaden. Amadeus starb am 10. August 1482.