Heiliger Elisäus, Prophet in Israel, Fest: 14. Juni

Elisäus, www.karmelocd.de

 

Elisäus war der Nachfolger von Elias als Prophet in Israel, er wirkte um 850 - 800 v. Chr. und wurde als Wundertäter verehrt.  2. Könige 13, 20 - 21 schildert, wie der Kontakt mit den Totengebeinen des Propheten Elisäus die Auferstehung eines Verstorbenen bewirkten - ein frühes Zeugnis für die Wirkkraft von Reliquien. Elisäus, der Sohn Saphats, wurde von Elias berufen und mit seinem Mantel bekleidet. War der Meister stets darauf bedacht, das beschauliche Leben zu fördern, so erwies sich Elisäus als Schüler hierin so gelehrig und von so klarem Verstand, dass niemand zweifelte, er werde nach dem Hingang des Erzvaters an dessen Stelle treten und die Leitung der Prophetensöhne übernehmen. Diese waren auch damit zufrieden und dankten Gott und ihrem heiligen Vater Elias, dass er ihnen einen so vorzüglichen Führer gegeben hat. Einst sprachen sie zu ihm: „Siehe, der Ort, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng; lass uns an den Jordan gehen und Holz aus dem Wald holen, dass wir uns daselbst einen Ort zur Wohnung bauen!“ Elisäus war nicht nur einverstanden, sondern beteiligte sich selbst an der Arbeit und gab in rührender, väterlicher Fürsorge einem, dem das Beil ins Wasser gefallen war, dieses durch ein Wunder wieder zurück. Auf seinen Wanderungen, die er vornahm, um die Prophetensöhne zu besuchen, zu erbauen und zu unterweisen, kehrte er oft bei einer angesehenen Frau in Sunam ein. Aus Dankbarkeit für die erwiesene Gastfreundschaft erflehte ihr der Prophet ungeachtet ihres Alters noch einen Sohn, und zwar an dem Tag und zu der Stunde, die er ihr vorhergesagt hat. Nach dessen allzu früh erfolgten Tod erweckte Elisäus ihn wieder zum Leben. Einer anderen Frau, der bedrängten Witwe eines Propheten, vermehrte er das wenige Öl, das sie noch hatte, so dass sie von dem dadurch erlangten Vorrat noch verkaufen und mit dem erzielten Erlös ihre Gläubiger bezahlen konnte. Naaman, der Heerführer des Königs von Syrien, wurde durch Elisäus vom Aussatz befreit. Im Auftrag Gottes strafte Elisäus Giezi seiner Habsucht wegen mit dem Aussatz und die Heerscharen des Syrierkönigs mit Blindheit, so dass sie ihren gottlosen Plan nicht ausführen konnten. Gott verlieh ihm auch die Gabe, Verborgenes zu erkennen und Zukünftiges vorherzusagen. Er sah im Geist, wo die Syrier waren, und warnte den König von Israel: „Hüte dich, an jenen Ort zu ziehen; denn daselbst sind die Syrer im Hinterhalt.“ Er sagte dem Syrerkönig Benadad voraus, dass er nicht an seiner Krankheit, aber dennoch bald, und zwar eines gewaltsamen Todes sterben werde, auch dass Harzael die festen Städte der Israeliten verbrennen, die jüdischen Jünglinge töten und sich gegen die Mütter dieses Volkes unmenschlich grausam zeigen werde. Alt an Jahren und überreich an Verdienst, erkrankte Elisäus. Noch auf dem Krankenbett kündigte er Joas, dem neuen König, der ihn besuchte, seine und seines Volkes Geschicke an. Im Jahr 718 vor Christus starb er den Tod des Gerechten und wurde zu Samaria begraben.

 

Elisäus erweckt den Sohn der Sunamiterin (Frederick Leighton, 19. Jh.)