Heiliger Barula, Junge und Märtyrer von Antiochia, + 18.11.303 - Fest: 18. November

       

Die heiligen Romanus und Barula sind Märtyrer zu Antiochia. Romanus war Exorzist in einem Flecken unweit von Cäsarea in Palästina. Beim Ausbruch der Christenverfolgung unter Diokletian verließ er seinen Wohnort und zog im Land herum, die Gläubigen zur Ausdauer in den Drangsalen zu ermahnen. Sein Eifer führte ihn bis nach Antiochia in Syrien, und als er im Gerichtshof daselbst wahrnahm, dass einige gefangene Christen zu wanken anfingen, befeuerte er sie mit lauter Stimme, ihrem Bekenntnis treu zu bleiben. Der Statthalter Asclepiades, erzürnt über solche Kühnheit, ließ ihn ergreifen und verurteilte ihn zum Feuertod. Dem Kaiser, der während der Verhandlungen zu Antiochia anlangte, schien diese Strafe noch nicht hart genug, und er befahl, dem Märtyrer vor der Hinrichtung erst noch die Zunge aus dem Hals zu schneiden. Aber was geschah? Der so verstümmelte Romanus redete jetzt schier geläufiger als vorher und dankte mit vernehmlichen Worten dem Allmächtigen, der solche über die Naturkräfte erhabenen Wunder tut. Die Heiden waren bestürzt, die Christen jubelten. Um weiterer Aufregung zuvorzukommen, ließ Diokletian den Heiligen in das Gefängnis zurückführen, wo er an seinen Ketten aufgehängt und erdrosselt wurde.

 

Mit der Geschichte dieses Blutzeugen bringt sein Lebensbeschreiber Prudentius die eines Jungen, namens Barulas in Verbindung. Romanus hatte während seines Verhörs dem Richter gesagt, die Lehre von der Einheit Gottes sei so tief in der Natur des Menschen gegründet, dass ihre Wahrheit selbst von unmündigen Kindern erkannt werde. Um das zu erweisen, wendete er sich an den ihm zunächst stehenden Jungen und fragte ihn, ob es vernünftiger sei, an einen einzigen Gott zu glauben oder mehrere Götter zu verehren? Und der Kleine antwortete ohne Verzug: „Es ist nur ein Gott und Jesus Christus ist sein Sohn.“ Der Richter, ergrimmt so beschämt worden zu sein, ließ den jungen Bekenner grausam mit Ruten stäupen und sodann enthaupten. Die Mutter sprach ihrem Söhnlein während der Peinigung unaufhörlich Mut zu und sah, über die Gefühle der Natur sich erhebend, ruhig, ja sogar freudig auf dessen Vollendung hin.