Heiliger Marcellin, 1. Bischof und Bekenner von Embrun, Frankreich, + 20.4.374 – Fest: 20. April

 

Marcellin, geboren in Afrika von adeligen Eltern, schiffte mit Vincenz und Domninus nach Gallien. Er predigte mit großem Erfolg das Evangelium in den an das Alpengebirge angrenzenden Provinzen. Dann schlug er seinen Aufenthalt zu Embrun auf. Bei dieser Stadt erbaute er sich ein Bethaus, um sich da während der Nacht dem Gebet zu widmen. Seine Beispiele und Reden bekehrte eine Menge Heiden, unter denen er lebte. Als nun die ganze Stadt vom Licht des Christentums erleuchtet war, bat er den heiligen Eusebius von Verceil, sein Bethaus einzuweihen, was ihm auch gestattet wurde. Er selbst wurde dann zum Bischof geweiht, um das Volk, das er zum Glauben bekehrt hatte, weiterhin auf dem Weg der Lehre Jesu zu geleiten. Man weiß nicht bestimmt, in welchem Jahr dies geschah, wahrscheinlich aber 363.

 

Der heilige Marcellin, entbrannt von Eifer für die Ehre Gottes, arbeitete aus allen Kräften an Belebung der christlichen Frömmigkeit. Vincentius und Domninus gab er den Auftrag, den wahren Glauben zu Digne und in anderen Gegenden, die er nicht selbst besuchen konnte, zu verkündigen. Seine Missionen waren um so wirksamer, weil der Himmel durch Wunderwerke sie bestätigte. Er starb zu Embrun im Jahr 374 und wurde auch dort beerdigt. Sein Name steht am 20. April in den alten Martyrologien und in den neuen römischen. Der heilige Gregor von Tours legt ihm herrliche Lobsprüche bei und führt mehrere Wunder an, die bei seinem Grab geschehen sind.

 

Die Verehrung des heiligen Marcellin wurde sehr berühmt, besonders in der zwischen den Alpen und der Rhone liegenden Gegenden, d.h. im Delphinat, in Savoyen und der Provence. Sein Haupt wurde in der Folgezeit nach Digne gebracht, wo die Gebeine des heiligen Vincentius und des heiligen Domninus ruhten. Der berühmte Gassendi, Probst an der Kirche zu Digne, verfasste die Tagzeiten des heiligen Marcellinus.