Heiliger Erasmus, Bischof und Martyrer in Kampanien, Italien, + 2.6.303 - Fest: 2. Juni

       

Der heilige Bischof Erasmus wurde in der Verfolgung des Kaisers Diocletian für das Bekenntnis seines Glaubens an Jesus gegeißelt und mit Prügeln und Bleikolben geschlagen. Weil der heidnische Richter durch diese Qual die Standhaftigkeit des heiligen Bischofs nicht erschüttern konnte, ließ er ihn in einen Kessel setzen, in dem Wachs, Pech, Harz und Schwefel gesotten wurden; aber Gott erhielt den heiligen Blutzeugen in dieser Pein ganz unverletzt. Dieses Wunder überzeugte den größten Teil der Zuschauer von der Wahrheit des christlichen Glaubens. Erbittert über die Standhaftigkeit des Heiligen und über den Eindruck, den dessen Erhaltung auf das Volk machte, ließ der unmenschliche Richter den heiligen Bischof mit schweren Ketten fesseln und in einen engen Kerker werfen, und verbot der Wache bei Todesstrafe, ihm Speise oder Trank zukommen zu lassen. Aber gegen Mitternacht wurde der Kerker mit einem wunderbaren Glanz und den lieblichsten Gerüchen erfüllt, und ein Engel erschien, brach die Bande des Blutzeugen, und sprach: "Auf, Erasmus! Folge mir. Du sollst noch viele zu Christus bekehren.“ Der Heilige folgte ihm und kam nach Lukrinum, einer Stadt in Apulien. Hier bewies er sich wieder groß in Wort und Tat und wirkte viele Wunder und viele Heiden nahmen die Lehre Jesu an.

 

Der Ruf dieser Taten verbreitete sich bis zu den Ohren des Kaisers Maximian. Dieser ließ den Heiligen vorfordern; verlangte, dass er den Götzen opfere; ließ ihn auf sein Weigern auf den Mund schlagen, und ihm dann einen glühenden Panzer von Eisen anziehen. Da der Heilige von dem glühenden Panzer keine Verletzung erhielt, ließ ihn der wütende Verfolger in einen Kessel werfen, in dem Blei, Pech, Harz und Öl gesotten wurden. Aber da der Allmächtige, der Daniels Freunde im fürchterlichsten Feuerofen erhalten hat, den heiligen Erasmus auch in diesem Kessel ganz unversehrt erhielt; ließ ihn der Kaiser in das Gefängnis werfen, - nicht um ihm eine Ruhe zu gewähren, sondern um nachzudenken, wie er den Martyrer aufs neue peinigen und durch Peinen zum Götzendienst bewegen könnte. Aber die Hoffnung des Tyrannen wurde enttäuscht. In der folgenden Nacht löste ein Engel des Martyrers Bande und führte ihn an das Ufer des Meeres. Eben stand ein Schiff im Begriff abzufahren; der Heilige stieg ein und kam nach Formiä, unweit dem heutigen Gaeta. Da arbeitete er aufs Neue mit apostolischem Eifer und starb dann dort im Frieden, um die Krone für seine Arbeiten und Leiden von Jesus Christus zu empfangen im Jahr 303.

 

Herr! Lieber alles, selbst das Leben verlieren, als den wahren Glauben, den uns dein Sohn vom Himmel brachte. Doch wir werden ihn verlieren, oder er wird uns wenigstens unnütz sein, wenn wir nicht treu danach leben. Hilf uns also, dass wir im Werk erfüllen, was wir mit dem Mund bekennen. Wir bitten darum durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.