Gottselige Hortulana, Pilgerin und Witwe, + 2.1.1253 – Gedenktag: 2. Januar

 

Leben

Hortulana, eine vornehme Jungfrau zu Assisi in Italien, war von Kindheit an fromm und machte gerne Wallfahrten nach Rom, Jerusalem etc., weshalb sie als Pilgerin abgebildet wird. Auf Wunsch der Eltern vermählte sie sich mit dem Jüngling Favorino aus dem adeligen Haus der Scifi. Auch im Ehestand lebte sie fromm. Gott schenkte ihr die 3 heiligen Töchter: Clara, Agnes und Beatrix. Vor der Geburt der heiligen Clara flehte Hortulana vor einem Kruzifix inständig und vernahm eine Stimme: „Fürchte dich nicht; du wirst ein Licht gebären, das die Welt durch seinen hellen Glanz erleuchten wird.“ Daher gab sie ihrem Töchterlein den Namen Clara, d. i. die Leuchtende. Die Töchter wurden sorgfältigst erzogen. Der heilige Franziskus stiftete mit ihrer Tochter Clara den 2. Orden, Agnes und Beatrix traten auch in ihn ein – und selbst die Mutter folgte ihnen, nachdem sie Witwe geworden war. Im Orden widmete sie sich so sehr der Übung der Vollkommenheit, dass Gott sie im Leben und nach dem Tod durch Wunder verherrlichte. St. Franziskus und die hl. Clara wiesen öfters Kranke an Hortulana, um geheilt zu werden, was auch geschah. Sie starb am 2. Januar 1253. Daher ist der 2. Januar ihr Verehrungstag. Einige nennen sie auch selig.

 

Lehre (des hl. Franz von Sales)

„Die Frömmigkeit verdirbt nichts, aber sie vervollkommnet alles; und wenn sie dem Beruf schadet, so ist es ein Beweis, dass sie falsch ist. Die Biene sammelt von den Blumen Honig, ohne sie zu verletzen, oder ihre Früchte zu vermindern. Aber die Frömmigkeit tut noch mehr, denn weit entfernt, die Berufsgeschäfte zu zerstören, veredelt und verschönert sie sie. Es ist ein Irrtum, ja selbst eine Häresie, die Frömmigkeit aus dem Leben der Soldaten, der Werkstätte der Handwerker, dem Hof der Fürsten, dem Haushalt der Familien verbannen zu wollen. Freilich, die beschauliche, klösterliche Frömmigkeit ist unmöglich in diesen Berufsarten. Aber es gibt außer dieser noch manche Arten der Frömmigkeit, die durchaus geeignet sind, die Weltleute zur Gottseligkeit zu führen.“

 

Gebet

Mein Gott und mein alles! (Hl. Franz von Assisi)

 

(Aus: Ordens-Legende der drei Orden des heiligen Vaters Franziskus von Assisi)