Heiliger Rumold oder Rumwold, Bischof, Märtyrer und Patron von Mecheln, + 24.6.775 – Fest: 24. Juni

 

Der heilige Rumold, von Geburt ein Angelsachse, verließ in seiner Jugend die Welt, um sich der freiwilligen Armut zu weihen. Fest überzeugt, dass alles, was die Bedürfnisse der Natur übersteigt, eine schwere und gefährliche Last ist, untersagte er sich jegliche Art der Vergnügungen. Durch eine gänzliche Lossagung von allen irdischen Gütern wurde ihm jene dauerhafte Wonne, die nur denen zuteilwird, die sich ganz der Sklaverei der Leidenschaften entrissen haben. Nachdem er über sich selbst einen vollkommenen Sieg errungen hatte, erntete er die kostbaren Früchte des ununterbrochenen Gebets und jener nie erschlaffenden Betrachtung der hohen Religionswahrheiten. Und während er seine Studien heiligte, machte er täglich neue Fortschritte auf der Bahn der Vollkommenheit.

 

Auf diese Weise diente er Gott mehrere Jahre hindurch in seinem Vaterland. Der Eifer aber, der ihn für das Heil der Seelen entflammte, brachte in ihm den Entschluss hervor, nach Niederdeutschland zu gehen, um den Heiden die christlichen Glaubenswahrheiten zu predigen. Vorerst machte er eine Reise nach Rom, um seine Sendung vom obersten Hirten der Kirche zu erhalten. Nach Empfang des päpstlichen Segens reiste er nach Brabant, und bekehrte eine Menge Ungläubige in der Gegend von Mecheln, Lira und Antwerpen. Er gesellte sich den apostolischen Arbeiten des heiligen Willibrord zu, und wurde zum Regionarbischof, ohne bestimmten Sitz, geweiht. Oft unterbrach er die äußeren Verrichtungen seines Amtes, um sich in der Einsamkeit wieder zu sammeln. Da wurde er am 24. Juni 775 von zwei Bösewichten gemeuchelt, von denen einer, der sich des Ehebruchs schuldig gemacht hatte, die Mahnungen des eifrigen Hirten mit Trotz und rachevoller Widerspenstigkeit aufgenommen hatte. Sein Leichnam wurde von ihnen in einen Fluss geworfen, später aber wunderbarerweise wiederentdeckt, und vom Grafen Ado begraben. Später wurden die Reliquien des Heiligen zu Mecheln in einer Kirche seines Namens, die Papst Paul IV. zur Metropolwürde erhoben hat, beigesetzt. Dieselbe Stadt verehrt den heiligen Rumold als ihren Patron und Apostel.