Heilige Paula, Witwe von Betlehem, + 26.1.404 - Fest: 26. Januar

       

Die Mutter von fünf Kindern verlor früh ihren Gatten. Trost und Hilfe in diesem Leid kam aus dem Kreis der heiligen Witwe Marcella, die sich auch mit dem heiligen Hieronymus bekannt machte. Paula erwählte den Heiligen zu ihrem Seelenführer und folgte diesem 385 zusammen mit ihrer Tochter nach Bethlehem.

 

Mit Hieronymus besuchte sie gemeinsam die heiligen Stätten und die Einsiedler in der Nitrischen Wüste. Ab 386 weilte sie ständig in der Geburtsstadt des Herrn und gründete und leitete dort ein Mönchs- und drei Nonnenklöster.

 

Paula starb 404 in Bethlehem.

 

Pilgerstab, Geißel, Kürbisflasche oder ein Weihwasserwedel können ihre Attribute sein. Manchmal trägt sie auch einen Pilgerstab in der Hand oder ist in die Betrachtung der Heiligen Schrift versunken.

 

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Aus dem römischen Martyrologium:

 

Diese im 3. Jhd. So berühmte Heilige wurde in Rom aus einer der ältesten adeligen Familien geboren, denn ihr Vater Rogatus stammte aus einem griechischem Geschlecht, welches den Agamemnon zum Stammvater hatte, und ihre Mutter Blesilla zählte die Grachen und Scipionen unter ihre Vorahnen. Als Paula nach einer fromm verlebten Jugend zur Jungfrau herangewachsen war, wurde sie mit Toxotius, einem Mann von ungeheuren Reichtümern, vermählt, dem sie fünf Kinder gebar, und nach dessen Tod sie sich gänzlich dem Dienst Gottes weihte. Sie verteilte aus Liebe zur Armut alle ihre Güter unter die Notdürftigen und ihr Haus war die Herberge aller Pilger und der Zufluchtsort der Betrübten. Als die Bischöfe der morgen- und abendländischen Kirche wegen obwaltenden Streitigkeiten nach Rom kamen, bewirtete Paula die heiligen Bischöfe Epiphanius aus Cypern und den heiligen Paulinus von Antiochia, durch deren Frömmigkeit sie so sehr begeistert wurde, dass sie sich entschloss, alles Irdische zu verlassen und in der Einsamkeit ein heiliges Leben zu führen. Nicht das Wehklagen ihrer Kinder, nicht die Tränen ihrer Freunde und Anverwandten konnten sie bewegen, in Rom zu bleiben; sie schlug ihre Augen zum Himmel empor, um dort Trost bei dem traurigen Abschied von den ihrigen zu finden und bestieg mit ihrer Tochter Eustochia ein Schiff und begab sich nach Palästina. Da besuchte sie mit glühender Andacht und unter den größten Gefahren die heiligen Orte und die Klöster in Jerusalem, Galiläa und Samaria und kam schließlich nach Bethlehem, wo sie drei Jahre lang in größter Armut eine enge Zelle bewohnte, bis sie Klöster, Krankenhäuser und Pilgerwohnungen in der Gegend erbaut hatte, wo Jesus der Heiland geboren wurde. Die Klöster besetzte sie teils mit frommen Ordensmännern, damit das Wort Gottes verkündigt und die heiligen Sakramente ausgespendet wurden, teils mit Jungfrauen aus mehreren Provinzen, die sie zur Frömmigkeit des christlichen Lebens führte. Zwanzig Jahre lang züchtigte sie ihren ohnehin schwachen Körper durch strenge Abtötungen, lebte beständig im Umgang mit Gott und starb schließlich, verherrlicht im Tod, mit den auffallendsten Wundern am 26. Januar des Jahres 404.