Der selige Oderich, gebürtig von Porto-Naone in Friaul, trat sehr jung in den Orden des heiligen Franziskus, und übte erstaunlich strenge Bußwerke. Nachdem er seine Gelübde abgelegt hatte,
brachte er einige Zeit in einer Einsiedelei zu. Sein Seeleneifer bewog ihn dann, sich mit Zustimmung seiner Obern in den damals bekannten Teil Ostindiens zu begeben, um daselbst an der Bekehrung
der Ungläubigen zu arbeiten, wo er während 17 Jahren mehr als 20.000 Personen bekehrte und taufte. Danach kam er nach Italien zurück, um sich evangelische Mitarbeiter auszuersehen. Allein er
wurde, erschöpft von Arbeiten und strengen Bußwerken, zu Pisa von einer Krankheit befallen, und nach Udino gebracht, wo er am 14. Januar 1331 starb. Sein Leib, der einige Zeit nach seinem Tod vom
Patriarchen von Aquileja untersucht worden ist, war so frisch und biegsam, als wäre er noch lebendig. Oderich wurde 1755 von Papst Benedikt XIV. seliggesprochen.