Seliger Antonius von Stronconio, italienischer Laienbruder, Franziskaner, + 7.2.1461 – Gedenktag: 7. Februar

       

Der gottselige Antonius von Stronconio, so genannt von seinem Geburtsort in Umbrien, verlangte in seinem 12. Lebensjahr schon in den Orden des heiligen Franziskus aufgenommen zu werden. Der Obere des Klosters, in dem er sich meldete, verlieh ihm aber, seiner Jugend wegen, nicht sogleich das Ordenskleid. Allein der Eifer des Ansuchenden bewog den Obern endlich, ihn ins Noviziat aufzunehmen, und dann zur Ablegung der Gelübde zuzulassen. Nachdem dieses geschehen war, übergab man ihn der Leitung des gottseligen Thomas Bellaccio, der ihn nach einigen Jahren auf die Insel Korsika schickte, wo er mehrere Klöster der Observanz errichtete. Nach seiner Rückkehr in Italien brachte er einige Zeit in Toskana zu, von wo er dann in sein Geburtsland zurückkehrte, um dort bis ans Ende seiner Tage zu beharren. Er lebte in den einsamsten Häusern und nährte sich bloß mit Brot, Wasser und Wermut. 14 Jahre brauchte er, nach eigenem Geständnis, um sich an die Bitterkeit dieser Pflanze zu gewöhnen. Seine Bußwerke waren äußerst streng, und dennoch erreichte er ein Alter von 80 Jahren. Der Herr wollte dann das zugleich reine und bußfertige Leben seines Dieners belohnen, indem er ihn im Jahr 1461 (1471) im Kloster von St. Damian bei Assisi zu sich in den Himmel aufnahm. Im Jahr 1769 machte die Versammlung der Ritus die Bestätigung der öffentlichen Verehrung des gottseligen Antonius bekannt, die Papst Alexander VIII. 1687 erteilte. Sein Fest ist am 7. Februar. 

 

 

Aus der Ordenslegende der Franziskaner:

 

Antonius entspross der adeligen Familie von Vici zu Stroncone in Italien 1381. Die Eltern waren im 3. Orden und große Wohltäter des dortigen Franziskanerklosters. In demselben war Pater Johann, Oheim des Antonius. Sehr fromm erzogen und von Verlangen nach dem Orden beseelt, bat Anton, erst 12 Jahre alt, so dringend um Aufnahme, dass der Guardian glaubte, nachdem er ihn schon wegen seiner Jugend dreimal abgewiesen hatte, eine Ausnahme machen zu sollen, und ihn aufnahm (selbstverständlich die Aufnahme vom Pater Provinzial erwirkte). Es sollte der eifrige Antonius Priester werden; aber er setzte es durch, dass man ihn als Laienbruder leben ließ, indem er meinte, als solcher besser verborgen bleiben zu können. Er wurde auch bald ein schönes Beispiel der religiösen Vollkommenheit, weshalb er dem Novizenmeister beigegeben wurde. Bruder Anton wurde hernach auf die Insel Corsica geschickt, wo er durch seine Demut, Sanftmut und Liebe allgemeine Verehrung sich erwarb. Dann kam er in das Kloster von den Kerkern bei Assisi und widmete jede übrige Zeit in einer Felsenhöhle dem Gebet und der Betrachtung. Stets wählte sich der gute Bruder die niedrigsten Dienste und Arbeiten, folgte jedem Wink der Obern und bewahrte sorgsam die schöne Tugend der Reinheit unverletzt. Obschon er 40 Jahre lang das Almosen sammelte, so sah er nie einer Frauensperson in das Angesicht. Es wird auch an ihm gerühmt, dass er besonders gerne bei der heiligen Messe ministrierte - und mit größter Andacht! Am vorausgesagten Tag starb Antonius, den 7. Februar 1461 im 80. Lebensjahr. Sein Leib wurde nach einem Jahr unversehrt gefunden und soll noch jetzt unverwest sein. Gebetserhörungen, Krankenheilungen und andere wunderbare Hilfeleistungen erfolgten auf die Anrufung seiner Fürbitte. Durch Klopfen an seinem Sarg machte der Selige die Mitglieder des Conventes stets aufmerksam, dass für einen aus ihnen der Tod nahe sei. Papst Innocenz XI. bestätigte 1687 seine Verehrung als eines Seligen. 

 

Gebet der Kirche: O Herr, wir bitten Dich, beschütze auf die Fürsprache Deines seligen Bekenners Antonius Deine Familie, damit sie von allen Widerwärtigkeiten befreit, in guten Werken Deinen Namen verehren möge. Amen.