Heiliger Drausius von Soissons, Bischof und Bekenner, + 5.3.675 – Fest: 5. März

 

Drausius – oder Drautio – wurde in Soissons von frommen adeligen Eltern geboren und unter der Leitung des heiligen Anserich, seines Bischofs, erzogen, der ihn 649 unter die Zahl seiner Geistlichen aufnahm. Er wurde Archidiakon von Soissons und arbeitete als solcher mit gutem Erfolg gegen mehrere Missbräuche, und an Förderung der Frömmigkeit. Als Bettolen, der Nachfolger des heiligen Anserich, sein Bistum niederlegte, gelang es ihm, der Geistlichkeit und dem Volk, unseren Heiligen auf seinen Stuhl zu erheben. Der neue Bischof widmete sich, obgleich er körperlich sehr schwächlich war, mit unermüdlichem Eifer den heiligen Amtsverrichtungen. Er bereiste oft seinen Sprengel und übte den Armen, den Gefangenen und Pilgern gegenüber, alle Pflichten christlicher Nächstenliebe aus. Im Jahr 657 erbaute er anderthalb Stunden von Compiegne die Abtei von St. Pierre de Rotondes und leitete selbst die Ordensmänner in heiliger Zucht auf den Wegen der Vollkommenheit. Auf seinen Rat errichtete der Majordomus Ebroin, und dessen Gemahlin Leutrudis, an den Toren von Soissons im folgenden Jahr ein Frauenkloster, das 661 vollendet wurde. (Der heilige Drausius setzte diesem Kloster eine Nonne von Jouarre, namens Etheria, als Äbtissin vor.) In der Folge verlegte man es in die Stadt, wo es bis in die letzten Zeiten unter dem Namen der Abtei zu Unserer Lieben Frau von Soissons bestand. Der heilige Drausius starb gegen das Jahr 675 und wurde in dem außer der Stadt gelegenen Kloster begraben. Seinen Leib brachte man am 2. Juni 680 in die neue Stadtkirche. (Diese Übertragung geschah durch den heiligen Adalbert, den 24. Bischof von Soissons und 2. Nachfolger unseres Heiligen.) Während seines Aufenthaltes in Frankreich machte der heilige Thomas von Canterbury eine Wallfahrt zum Grab des heiligen Drausius. Die Martyrologien von Frankreich und den Niederlanden erwähnen ihn auch an diesem Tag.