Heiliger Viktorian, Prokonsul, Statthalter und Martyrer von Karthago, + 23.3.484 – Fest: 23. März

(Symbolbild Allerheiligen)

       

Geiserich, der König und Feldherr der Vandalen, der sich in Karthago eine Residenz errichtet und von da aus mit seinen tapferen Truppen Sizilien und Palermo erobert und Rom ganz geplündert hatte, hinterließ sein Reich seinen beiden Söhnen Hunerich und Theodorich mit der Bedingung, dass immer der älteste herrschender Regent sein sollte. Er wollte dadurch Teilungen und die schwache Regierung minderjähriger Könige vermeiden. Er legte aber dadurch den Grund zum Untergang des vandalischen Reiches. Denn die jüngeren aus der königlichen Familie strebten stets dem Erstgeborenen nach dem Leben und so herrschte ewiger Streit und Uneinigkeit. Nach dem Tod seines Vaters übernahm als der älteste Hunerich die Regierung des Reiches und verfolgte und drückte als ein eifriger Arianer seine katholischen Untertanen grausam. Alle rechtgläubigen Bischöfe vertrieb er aus ihren Bistümern und verschwendete die Güter der Kirchen durch Ausschweifungen. Er hatte einen Statthalter namens Viktorian, der ihm mit Treue diente und mit Gerechtigkeit die Geschäfte des Reiches schlichtete. Hunerich zeichnete diesen Mann wegen seiner Tätigkeit und Verlässlichkeit unter allen seinen Großen aus und schenkte ihm sein ganzes Vertrauen. Aber verblendet von seiner Verfolgungswut forderte er eines Tages von ihm, dass er sich von der Gemeinschaft der Katholiken trennen und zur arianischen Irrlehre übertreten sollte. Der gottesfürchtige Viktorian weigerte sich gegen dieses Verlangen und stellte dem König vor, dass dieses eine Gewissensangelegenheit wäre, worüber man Gott und nicht dem Regenten verantwortlich sei. Und als ihn Hunerich weder durch Versprechungen noch durch die fürchterlichsten Drohungen zur Verleugnung des katholischen Glaubens zu zwingen vermochte, geriet er in Wut und überlieferte ihn seinen Henkern mit dem ausdrücklichen Befehl, ihn unter ausgesuchten und langwierigen Martern zu töten. Der heilige Viktorian empfahl seine Seele Gott in einem innigen Gebet und beschämte während seiner Marter durch unerschütterliche Standhaftigkeit und Geduld seine grausamen Mörder. Er starb als Blutzeuge Jesu am 23. März im Jahr 484. Der Bischof Victor Africanus versichert, dass zu gleicher Zeit zwei leibliche Brüder von Aquisregio und zwei Frumentier, die in Karthago Handel trieben, wegen ihres Glaubens gemartert wurden.