Heiliger Basileus von Amasea, Bischof und Martyrer im Pontus, + 26.4.321 – Fest: 26. April

 

Nachdem Licinius, dem Beispiel seines Mitregenten Konstantins des Großen zufolge, einige Edikte zugunsten der von seinen Vorgängern verfolgten Christen erlassen hatte, ließ er doch bald seiner angestammten Grausamkeit und Abgötterei wieder freien Lauf. Der Hass, den er gegen Konstantin im Herzen trug, war die Ursache seiner neuen Verfolgung, die er in der christlichen Kirche erregte. Allein aus Furcht vor dem Kaiser suchte er seine Absicht zu verheimlichen. Er benützte jede Gelegenheit, die Bischöfe zu verleumden und sie wegen der Gunstbezeigungen und Freundschaft, womit sie Konstantin überhäufte, zu stürzen. Im Pontus, in Kappadocien und Armenien zeigte er sich schließlich in seiner ganzen Blöße, weil die Entfernung dieser Provinzen von der Hauptstadt ihn hoffen ließen, seine dort verübten Taten würden nicht an Konstantins Ohren gelangen. Eusebius bezeugt, dass diese Verfolgung nirgends grausamer gewütet hat als im Pontus und hauptsächlich in der Stadt Amasea, wo sie besonders auf Basileus, den Bischof dieses Ortes, gerichtet war. Eusebius setzt in seine Chronik, oder vielmehr Hieronymus in seinen Beiträgen zu diesem Werk, den Märtyrertod des heiligen Bischofs in das Jahr 321. Man hat jedoch auch Grund zu glauben, dass er sich im Jahr 319 zugetragen hat, da in dem Jahr die Verfolgung des Licinius ihren höchsten Grad erreicht hatte, das heißt, zu der Zeit, wo dieser Fürst anfing, öffentlich das Christenblut zu vergießen, was auch mit der Meinung des Eusebius sehr gut übereinstimmt, der Amasea als den Ort angibt, wo diese Verfolgung ihren Anfang genommen hatte.

 

Einige Gelehrte sind im Zweifel, ob Basileus das Leben durch das Schwert seiner Verfolger verloren hat, oder ob man unter seinem Martyrium ein bloßes Bekenntnis seines Glaubens, mit Einkerkerung und Misshandlungen verbunden, verstehen sollte. Sie geben als Grund an, dass der heilige Athanasius diesen Heiligen unter den Bischöfen aufzählt, die beim Konzil von Nizäa im Jahr 325 zugegen waren, oder die daselbst den Glauben und die Lehre der katholischen Kirche verteidigten. Jedoch glaubt man, dass der Name des heiligen Basileus unvermerkt aus der Feder des Heiligen geflossen sei, statt des Namens Eutychus oder Eutychianus, seines Nachfolgers, oder dass an dieser Stelle der heilige Basileus nur erwähnt wird, weil er ein Verteidiger des katholischen Glaubens gegen Arius war.

 

Dem sei aber, wie es wolle, die Kirche verehrt ihn als einen wirklichen Märtyrer, der unter Licinius vor dem Konzil gelitten hat, und durch allgemeine Übereinstimmung der orientalischen Kirche mit den Griechen und Lateinern, wurde der 20. April zur Feier seines Andenkens bestimmt. Man hat auch allen Grund zu glauben, dass er an diesem Tag starb. Allein die, die seine Akten, die von einem vorgeblichen Priester Johann von Nikomedien geschrieben sind, annehmen und die mit diesem Verfasser glauben, dass unser Heiliger zu Nikomedien den Märtyrertod gelitten hat, nennen ihn am 28. März und setzen die Übertragung seiner Reliquien in die Kirche von Amasea auf den 26. April. Man findet jedoch nirgends, dass der 28. März zu Nikomedien oder an anderen Orten zur Feier seines Andenkens bestimmt gewesen ist.