Heiliger Epiphanius, Bischof und Bekenner von Pavia, + 21.1.496 – Fest: 21. Januar

       

Der heilige Epiphanius wurde zu Pavia aus einem hohen Geschlecht im Anfang des 5. Jahrhunderts geboren und von seinen frommen Eltern, Maurus und Focaria, dem heiligen Bischof Crispinus zur Erziehung übergeben, unter dessen Leitung er in den Wissenschaften sowohl als in allen christlichen Tugenden die bewundernswürdigsten Fortschritte machte. Schon im zwanzigsten Jahr seines Alters empfing er die Weihe als Diakon und acht Jahre lang arbeitete er rastlos in seinem heiligen Amt zur Verbreitung des Reiches Gottes und unterstützte durch Rat und Tat seinen vom Alter geschwächten heiligen Oberhirten Crispinus, bis er nach dessen Tod wider seinen Willen von der Geistlichkeit und den Gläubigen zum Bischof von Pavia erwählt wurde. Er änderte beim Antritt des heiligen Amtes seine vorige Lebensart nicht im Geringsten, sondern war stets darauf bedacht, den Seinigen in allen Tugenden, vorzüglich in der Demut und Enthaltsamkeit, als ein leuchtendes Beispiel voranzugehen und so die Ehre Gottes und der heiligen Religion zu befördern. Er lebte sehr arm und einsam und suchte in allen Verhältnissen den Frieden zu erhalten. Durch seine unwiderstehliche Beredsamkeit versöhnte er die entzweiten Gemüter des Kaisers Anthemius und Ricimerus, der als Fürst Mailand regierte, und deren Feindschaft zu einen verheerenden Krieg ausgebrochen war, und auf sein Bitten verschonten die Rugier, als sie Pavia eroberten, die Stadt mit Plünderung und Brand. Mitten im Winter machte er eine beschwerliche Reise an den Hof des Königs Gondovadus in Burgund, bei dem er die Loslassung sechstausend gefangener Italiener bewirkte.

 

So arbeitete der heilige Epiphanius unermüdet daran, Menschenelend zu lindern und Tugend zu verbreiten, und starb beweint von der ganzen Christenheit, im 58. Jahr seines Alters 496. Seine Reliquien wurden unter der Regierung Kaisers Otto des Ersten nach Hildesheim gebracht, wo sie feierlich der Verehrung der Gläubigen ausgesetzt wurden. 

 

Epiphaniusschrein im Hildesheimer Dom