Heiliger Ämilian von Cogolla, Priester und Einsiedler in Spanien, + 12.11.574 - Fest: 12. November

 

Der heilige Ämilian, von armen Eltern geboren, hütete in seiner Jugend die Herden. In seinem 20. Lebensjahr übergab er sich der Leitung eines heiligen Einsiedlers namens Felix, der zu Bilibie, bei Najara sich aufhielt. In den Wegen der Vollkommenheit unterrichtet, kehrte er an seinen Geburtsort in Aragonien zurück. Die vielen Besuche seiner Bekannten bewogen ihn aber, sich in die disterzischen Gebirge zurückzuziehen, die sich bis zum Land der alten Cantabern erstreckten. In dieser Abgeschiedenheit widmete er sich den strengsten Bußübungen. Da ihn jedoch auch da der Glanz seiner Tugenden verriet, weihte ihn der Bischof von Tarragona zum Priester, und nötigte ihn, die Seelsorge von Vengege zu übernehmen. Seine Treue in Erfüllung seiner Pflichten, und seine Liebe zu den Armen zogen ihm Feinde zu. Einige seiner Mitbrüder, die ihm seinen Eifer nicht nachahmen wollten, beschlossen seinen Untergang, um einen Mann, der sie durch seine Heiligkeit beschämte, nicht vor Augen zu haben. Es gelang ihnen auch, den Bischof des Sprengels gegen ihn einzunehmen. Ämilian wurde genötigt seine Seelsorge zu verlassen. Er unterwarf sich dem Willen Gottes, der ihn prüfte, und kehrte freudig in seine Einsamkeit zu seiner früheren Lebensweise zurück. Wie früher war er auch jetzt ein Vater der Armen und der treue Ratgeber aller Bedrängten. Die Fastenzeit hindurch blieb er in seiner Zelle eingeschlossen, und sah niemand als einen Menschen, der ihm die notwendige Speise brachte. Die Wundergabe, mit der ihn Gott auszeichnete, verlieh seinem Namen die verdiente Ehre. Er starb in einem hohen Alter, um das Jahr 574, und wurde in die Kapelle seiner Einsiedelei beerdigt. Man glaubt, dass die seinem Leichenbegängnis beiwohnenden Ordensmänner seine Schüler waren. Ungefähr 50 Jahre nach seinem Tod erbaute man ein Kloster an dem Ort, wo seine Kapelle oder Einsiedelei stand. Gegen die Hälfte des 11. Jahrhunderts wurden seine Reliquien in das Tal verlegt, wo das Krankenhaus für die Ordensmänner stand, und man erbaute daselbst ein zweites Kloster; und jetzt noch wird der Leib des Heiligen daselbst aufbewahrt. Dieses Kloster gehört gegenwärtig zum Bistum Calahorra, in Altkastilien, drei Meilen von der Stadt Najara. Das Fest des heiligen Ämilian, den die Benediktiner zu ihrem Orden rechnen, wird an diesem Tag begangen.