Heiliger Germanus der Normandie (von Trier), Regionarbischof/Wanderbischof und Märtyrer, + 2.5. 5. Jhd. – Fest: 2. Mai

 

Da der heilige Germanus von Auxerre nach Großbritannien gereist war, um dort die Irrlehre der Pelagianer zu bekämpfen, bekehrte er einen Edelmann aus Schottland mit Namen Audin und Aquila, seine Gemahlin. Diese hatten einen noch sehr jungen Sohn, über den der heilige Germanus so entzückt war, dass er wünschte sein Pate zu werden und ihm seinen Namen zu geben. Der junge German wurde von seinen Eltern in der Übung aller christlichen Tugenden erzogen. In der Folge entsagte er allen Vorteilen, die er in der Welt zu hoffen hatte, um sich gänzlich der evangelischen Amtsverrichtungen widmen zu können. Kurze Zeit später verließ er sein Vaterland und ging nach Gallien, um Christus zu predigen. An den Ufern der Mosel war der erste Wirkungskreis seines Eifers. Die Wunder, die seine Predigten begleiteten, wirkten viele Bekehrungen.

 

Severus, der Bischof von Trier, weihte ihn zum Bischof, ohne ihm jedoch einen besonderen Sitz anzuweisen, damit er desto freier seinen apostolischen Arbeiten nachgehen könne. Germanus machte eine Reise nach Rom, um die Gräber der Apostel zu besuchen und durch ihre Fürbitte die Gnade zu erhalten, ihrem Eifer nachzuahmen. In der Folge ging er nach Spanien und von da in sein Vaterland, wo er überall neue Anhänger für das Evangelium gewann. Bei seiner Rückkehr nach Gallien begab er sich in die Normandie, predigte sodann in dem Bezirk von Coutances und Bayeux, und ging hierauf in die Picardie. Hier war es, wo seinen Arbeiten die Märtyrerkrone aufgesetzt werden sollte. Er wurde getötet an den Ufern der Brele, zwischen Aumale und Senarpont, am 2. Mai, gegen Ende des 5. Jahrhunderts.

 

Über seinem Grab erbaute man eine Kirche, die seinen Namen erhielt. Bis in das 9. Jahrhundert wurden seine Gebeine in diesem Grab aufbewahrt, später brachte man sie aus Furcht vor den Barbaren nach Ribemont in der Diözese Laon. Gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts versetzte man einen beträchtlichen Teil der Reliquien nach Amiens, in die Pfarrkirche, die unter Anrufung des Heiligen konsekriert wurde. Er wird als Patron von mehreren Pfarrkirchen in der Picardie und der Normandie verehrt.