Heilige Euphrosyna, Nonne von Alexandria OCC, + 1.1.407 – Fest: 1. Januar

 

Die heilige Euphrosyna, in Alexandra geboren, war die einzige Tochter eines sehr angesehenen Mannes, Paphnutius mit Namen. Von Kindheit an empfand sie schon eine große Berufung, sich Jesus Christus in klösterlicher Einsamkeit zu weihen. Sie fand aber große Hindernisse in der Ausführung ihrer frommen Absichten von Seiten ihres Vaters. D sie schließlich sah, dass es ihr unmöglich war, die Hindernisse zu überwinden, entfloh sie heimlich in einem Alter von achtzehn Jahren, wie man sagt, in Männerkleidung, um sich besser verbergen zu können. Eine solche Verkleidung ist ohne Zweifel den natürlichen und den geoffenbarten göttlichen Satzungen der Kirche zuwider, wenn sie nicht die äußerste Not, wie die Rettung eines Menschenlebens, entschuldigte. Euphrosyna kam unter dem Namen Smaragdus zu dem Abt Theodosius, der einem in der Nähe von Alexandria gelegenen Kloster vorstand, in dem dreihundertfünfzig Ordensbrüder waren. Auf seinen Rat schloss sie sich allein in eine Zelle ein, wo sie, unter der Leitung eines weisen Führers, ihre Zeit mit Handarbeiten, Werken der Abtötung, und verschiedenen Übungen der christlichen Frömmigkeit zubrachte. Ihr Vater, der oft in das Kloster kam, besuchte auch sie, ohne sie zu erkennen, und erhielt wertvolle Weisungen von ihr, die ihm als Leitsterne auf der Bahn des Heils vorleuchteten. Erst auf dem Totenbett erklärte sie ihm, sie sei seine Tochter Euphrosyna, und starb in seinen Armen. Es war im 5. Jahrhundert. Sie hatte achtunddreißig Jahre in der Einsamkeit zugebracht. Paphnutius wurde durch ihr Beispiel so gerührt, dass er sich in dasselbe Kloster zurückzog, wo er noch zehn Jahre in der Zelle seiner Tochter lebte, und im Ruf der Heiligkeit starb. Das Meneologium der Griechen ehrt das Andenken der heiligen Euphrosyna am 25. September. Ihr Name ist aber im Märtyrerbuch und in dem von Evreux am 1. Januar verzeichnet. Ihre Reliquien, die aus Ägypten nach Frankreich gebracht worden sind, werden zu Reaulieu, bei Compiegne, aufbewahrt.