Seliger Vincenz von Aquila, italienischer Laienbruder bei den Franziskanern, + 7.8.1504 – Gedenktag: 7. August

       

Der gottselige Vincentius wurde zu Aquila, einer Stadt Italiens, geboren, und weihte sich Gott im Orden des heiligen Franziskus. Um dem Anstürmen der Sinnlichkeit zuvorzukommen, übte er eine erstaunliche Bußstrenge und lebte bloß von Wasser und Brot, einigen rohen Kräutern und Wermut. Da er stets nur mit Gott beschäftigt sein wollte, vermied er die Gesellschaft der Menschen, und selbst die seiner Ordensbrüder, und brachte die Tage und nicht selten alle Nächte im Gebet zu. Die Demut und Geduld hatte er sich so angeeignet, dass in allen seinen Handlungen ihr Gepräge sichtlich war. Gott verlieh ihm auch, obgleich er nur Laienbruder war, die Gabe der Weissagung. Er kündigte dem König von Neapel, Ferdinand von Aragonien, die Verheerungen an, die Karl VIII., König von Frankreich, in seinem Reich anrichten würde, und sagte ihm den Verlust der Schlacht vorher, die dieser Fürst, gegen seinen Rat, dem Heer des Papstes Innocenz VIII. lieferte. Nachdem Vincenz so durch Wunder Gottes Größe und Macht verherrlicht und durch sein Tugendbeispiel seine Mitmenschen erbaut hatte, starb er 1504, und wurde im Kloster St. Julian bei Aquila begraben. Nach Verlauf von 14 Jahren fand man seinen Leib noch ohne ein Zeichen der Verwesung. Er wurde darauf erhoben und in einen Kristallsarg gelegt. Papst Pius VII. hat die Verehrung dieses Gottseligen bestätigt, dessen Fest am 7. August gefeiert wird.