Heiliger Maruthas, Bischof von Tagrite, Mesopotamien, + 5. Jhd. - Fest: 4. Dezember

       

Der heilige Maruthas war einer der berühmtesten Lehrer der syrischen Kirche und verfasste unter anderem die Akten der Märtyrer, die in der von 340 bis 380 dauernden Verfolgung unter dem König Sapor gelitten hatten. Im Jahr 411 machte er eine Reise nach Konstantinopel, um die Christen im persischen Reich dem Schutz des Kaisers Arcadius zu empfehlen. Der Nachfolger dieses Fürsten, Theodosius der Jüngere, beehrte ihn mit seinem vollen Vertrauen und sendete ihn zweimal als Abgeordneten nach Persien. Bei dieser Gelegenheit heilte er den König jenes Landes, Isdegerdes, durch sein Gebet von einer lästigen Krankheit und errang dadurch dessen Gunst in dem Grad, dass er ihn nur „den Freund Gottes“ nannte und ihm trotz der Einsprüche der Magier die Gewalt erteilte, nach seinem Belieben im Land Kirchen zu errichten. Bei seiner Heimkehr brachte er aus Persien in großer Menge Reliquien von Blutzeugen in seine bischöfliche Stadt, die von da an den Namen Marthropolis erhielt. Er starb vor der Mitte des 5. Jahrhunderts und wurde in seiner Kirche beigesetzt. Später brachte man seinen heiligen Leib in Sicherheit vor den Einfällen der Perser und Araber in das von syrischen Mönchen bewohnte Kloster zu Unserer Lieben Frau in der Wüste Scete, wo er sich noch befindet.