Heiliger Walfried von Palazzuolo, Abt in Etrurien, Italien, OSB, + 15.2.765 – Fest: 15. Februar

 

Zur Zeit des Langobardenkönigs Haistulf, der vom Jahr 750 bis 756 regierte, fing Walfried oder Waltfred, in Pisa geboren, schon an, berühmt zu werden. Er lebte im Ehestand und war für seine Gemahlin und fünf Kinder ein Muster der Frömmigkeit, der Sanftmut und Nächstenliebe. Und da er reich an zeitlichen Gütern war, bewährte er sich als den zärtlichsten Vater der Armen und Notleidenden. – In der Folge nahm er sich vor, dem Klosterleben sich zu widmen, gesellte sich zwei Gefährten zu, nämlich Fortis aus Korsika und Gunduald aus Lucca, der mit Walfried verwandt war, und erbaute ein Kloster auf dem Berg Mons viridis, später Palazzuolo genannt. Auch für ihre Frauen errichteten diese drei Männer Gottes eine Genossenschaft in der Umgegend.

 

Walfried wurde dem neuerbauten Männerkloster als Abt gegeben, in welcher Eigenschaft er einen solchen Glanz von Heiligkeit um sich verbreitete, dass in einigen Jahren schon sechzig Mönche unter seiner Leitung standen. Er war eine Zeit lang schweren Versuchungen gegen die Reinheit ausgesetzt, die er aber männlich besiegte durch die Kraft dessen, in dem wir alles vermögen. Auch hatte er den Schmerz, dass sein Sohn Gimfried, der auch einer seiner Ordensgenossen war, das Kloster verließ. Nicht lange aber währte des Vaters Trauer, denn Gimfried kehrte bald wieder zurück, und wurde darauf zweiter Abt des Klosters, nach dem Tod seines Vaters, der am 15. Februar um das Jahr 764 in die Herrlichkeit Gottes einging.