Seliger Eppo von Mallersdorf, Benediktinerabt, + 27.6.1143 – Gedenktag: 27. Juni

 

Über das Leben Eppos sind wir etwas genauer unterrichtet. Schon in seiner Jugend sagte er der Welt Lebewohl und weihte sich in St. Michael bei Bamberg, das damals eine besonders berühmte Schule der Vollkommenheit war, dem ausschließlichen Dienst Gottes. Als das Kloster Mallersdorf gegründet wurde, fanden seine Oberen den jungen charakterfesten Ordensmann befähigt, an dem schwierigen Werk der Neugründung mitzuarbeiten. In der Tat erwies er sich seiner Aufgabe auch völlig gewachsen und erwarb in den Augen seiner Mitbrüder ein solches Ansehen und Vertrauen, dass sie ihn nach dem Tod Burkhards zu ihrem Abt wählten. Auch hier stellte Eppo wieder ganz und gar seinen Mann. Vor allem war er selber ein genauer Befolger der Ordensregel und ein überaus eifriger Wächter über die Disziplin bei seinen Untergebenen. Als im Jahr 1132 eine Kirchenversammlung zu Piacenza abgehalten wurde, bei der auch der römische Kaiser Lothar zugegen war und die Eppo trotz der weiten Entfernung besuchte, trug er durch seinen energischen Eifer und seinen klugen Rat viel dazu bei, dass die strenge alte Ordenszucht erhalten, beziehungsweise erneuert wurde, so dass er sich den ehrenvollen Beinamen „Erneuerung des Ordens“ erwarb. Um sein Kloster Mallersdorf gegen den Neid der Nebenbuhler und die Ungerechtigkeiten fremder Eindringlinge zu schützen, erhielt er vom Kaiser Lothar verschiedene Rechte, in denen außer der Bestätigung des Klosters der königliche Schutz, freie Abtwahl und freie Verfügung über die Güter des Klosters zugestanden wurden. Indes war es Eppo nicht genug, sein Kloster durch kaiserliche Autorität gegen die Eingriffe weltlicher Machthaber gesichert zu haben, auch bei Papst Innozenz II. erwirkte er besondere Vorrechte, damit seine Mönche ruhig Gott dienen könnten und die Ordenszucht nicht gestört würde.

 

Der Eifer in der Befolgung der Ordensregel und der beispielhafte Lebenswandel der Klosterbewohner unter Eppo fand auch äußerlich seine Anerkennung in dem Vertrauen, das man dem Kloster schenkte, indem in Mallersdorf Jahrtage gestiftet wurden und viele Adelige durch Schenkung von Gütern zur Vermehrung des Besitzstandes beitrugen. Über der inneren wie äußeren Regierung Eppos waltete offenkundig Gottes segnende Hand. Nachdem er 21 Jahre dem Kloster vorgestanden hatte, rief ihn der Herr zur ewigen Vergeltung zu sich am 27. Juni 1143. Nach seinem Tod verbreitete sich sofort weit und breit der Ruf seiner Heiligkeit, der bis in unsere Tage dauert.

 

Wenn wir uns des seligen Eppo Leben und Wirken vergegenwärtigen, kommen uns unwillkürlich die Worte in den Sinn, die unser göttlicher Heiland in einer Parabel gebrauchte: „Wohlan, du guter und getreuer Knecht, weil du über Weniges getreu gewesen bist, will ich dich über Vieles setzen. Geh ein in die Freuden deines Herrn!“