Heiliger Theobald de Champagne, Einsiedler von Luxemburg, + 30.6.1066 - Fest: 30. Juni

       

Die Reihe der Heiligen dieses Monats eröffnet ein heiliger Einsiedler, Theobald, auch Thietbald oder Thibaut genannt. Er ist ein Beispiel des tiefen Einflusses der Lesung der Lebensbeschreibung der Heiligen.

 

Aus adeliger Familie, um das Jahr 1033 zu Provinz in der Champagne in Frankreich geboren, erhielt er von frommen Eltern eine gediegene Erziehung; sie wurde von einem Oheim, dem Erzbischof von Vienne, fortgesetzt. Von Kindheit an hatte Theobald Neigung zum einsamen Leben und zum Gebet. Sein größtes Vergnügen aber war, die Lebensgeschichte heiliger Frauen und Männer zu lesen, die auf alles verzichteten, was die Welt hochschätzt, und sich in Einöden dem Gebet und der Vollkommenheit weihten. Sein sehnlichster Wunsch war, diese Heiligen nachzuahmen. Darin wurde er noch bestärkt durch mehrfache Besuche bei einem frommen Einsiedler auf einer Insel der Seine, dem er Geschenke von den Eltern überbringen durfte.

 

Als Theobald herangewachsen war, dachte sein Vater ernsthaft daran, ihm durch eine ansehnliche Verbindung eine glänzende Zukunft zu bereiten.

 

Als die Bitten des jungen Mannes, ihn mit solchen Plänen zu verschonen, umsonst waren, entfloh er heimlich mit einem gleichgesinnten ritterlichen Freund, namens Walter, nach Deutschland. In einem Wald in der Nähe des Dorfes Pettingen in Luxemburg begannen die beiden ein Einsiedlerleben, das sie nur unterbrachen zu einer Wallfahrt zum Grab des heiligen Apostels Jakobus in Compostella in Spanien und nach Rom.

 

Sie planten dann noch eine Pilgerfahrt nach Palästina; aber ihre geschwächte Gesundheit hinderte sie an der Ausführung. So entschlossen sie sich, in der Wildnis von Salanigo bei Vicenza in Italien zu bleiben. Nach kurzer Zeit starb Walter. Theobald setzte nun allein ein Leben des Gebetes und der Buße fort. Auf Wunsch des Bischofs von Vicenza ließ er sich die Priesterweihe erteilen und übernahm die geistliche Leitung heilsbegieriger Christen, die durch seine Lehre und sein Beispiel zu großer Vollkommenheit gelangten.

 

In der Nähe von Salanigo befand sich das Kamaldulenserkloster Vangadice. Theobald stellte sich unter die Leitung des Abtes Petrus und empfing von ihm das Ordenskleid.

 

Die harten Bußübungen hatten die Gesundheit des frommen Mannes vorzeitig geschwächt; es befiehl ihn eine schmerzhafte, schleichende Krankheit, die ihn, kaum 33 Jahre alt, nach zweijährigem Krankenlager am 30. Juni des Jahres 1066 wegraffte, zwölf Jahre nachdem er seine Heimat verlassen hatte.

 

Abt Petrus beschrieb sein Leben und Gott verherrlichte seinen Diener durch viele Wunder. Theobalds irdische Überreste wurden zuerst in der Kapelle bei seiner Einsiedelei bestattet, später nach Vicenza und dann in die Abtei von Vangadice, jetzt das Städtchen La Badia, übertragen; ein Teil kam in seine Heimat. Papst Alexander II. (+ 1073) sprach ihn heilig.

 

In Luxemburg, Belgien, Frankreich und Italien genießt Theobald hohe Verehrung; viele Städte und Vereinigungen erwählten ihn zu ihrem Beschützer; die Köhler verehren ihn als besonderen Patron. Zu hoher Berühmtheit gelangten im Mittelalter einige Theobaldusbrunnen, wo viele Gläubige in Nöten und Krankheiten beim Heiligen Hilfe suchten und fanden. Auf alten Bildern ist er manchmal als Ritter, aber oft als Einsiedler dargestellt. Sein Fest feiert die Kirche am 1. Juli.

 

Sein Leben ist auch für uns eine Einladung und Mahnung zu Gebet und Buße, um dadurch unser ewiges Heil und Gottes Hilfe in jeder Lage des Lebens zu erlangen.