Seliger Rudolf Aquaviva, Priester SJ, Missionar und Märtyrer in Indien, + 25.7.1583 – Gedenktag: 25. Juli

 

Die Halbinsel Salfette bei Goa in Indien war am 25. Juli 1583 der Schauplatz des Martertodes von fünf Blutzeugen aus der Gesellschaft Jesu. Die Missionare hatten eben einen Platz ausgewählt, um eine Kirche zu erbauen, als sie von einer großen Menge Heiden überfallen wurden. Auf die Frage, wer der Obere sei, trat Pater Aquaviva vor. Er erhielt einen Säbelhieb, der ihn zu Boden warf, worauf ein anderer Heide ihm den Kopf abschlug, während ein dritter ihn mit einem Pfeil durchbohrte.

 

Nach ihm kamen seine Gefährten an die Reihe. Einer von ihnen war Petrus Berno, geboren 1552 zu Ascona im Schweizer Kanton Tessin. Er hatte in Rom im Kollegium Germanicum studiert und war Sodale. Mit ihm starben Pater Alfons Pacheko aus Kastilien, Pater Anton Franceschi aus Coimbra in Portugal und der Laienbruder Franz Aragua.

 

Pater Rudolf Aquaviva stammte aus dem Haus der Herzoge von Afri und war am 2. Oktober 1550 geboren. Nach vielen Schwierigkeiten hatte er 1568 vom heiligen Franz Borgias die Aufnahme in die Gesellschaft Jesu erhalten. Er war vier Monate Mitnovize des heiligen Stanislaus Kostka. Nach den Studien wurde er drei Jahre Repetitor der Physik und Chemie im Germanicum und zugleich Leiter der 1563 gegründeten Marianischen Kongregation. 1578 erhielt er die Erlaubnis, in die Mission nach Indien zu gehen, wo er anfangs in Goa Philosophie lehrte und dann 1580 – 1583 in Fattipur beim Großmogul Akbar weilte. – Seine Sehnsucht nach dem Martyrium erfüllte sich am 25. Juli 1583. Er verschied mit den Worten: „Herr, verzeihe ihnen! Franz Xaver, bitte für mich! Herr, nimm meine Seele auf!“

 

Pater Berno hatte wiederholt erklärt: „Der unfruchtbare Boden von Salfette muss nicht mit Schweiß, sondern mit Blut urbar gemacht werden.“ Das Wort erfüllte sich. Von dem Tage an, wo die Glaubensboten gestorben waren, schien die Bevölkerung wie umgewandelt und die Arbeiten neuer Missionare brachten hundertfältige Frucht. Die Seligsprechung der fünf glorreichen Blutzeugen erfolgte durch Papst Leo XIII. am 6. Januar 1893.

 

Kirchengebet

 

Unseren Gebeten möge, wir bitten dich, o Herr, das verehrungswürdige Opfer deiner seligen Märtyrer Rudolf, Alfons, Petrus, Antonius und Franziskus zur Empfehlung gereichen, damit wir nach ihrem Beispiel und auf ihre Fürbitte uns selbst als ein lebendiges, dir wohlgefälliges Opfer zum Dienst deines heiligen Namens darbieten, durch Christus, unseren Herrn. Amen.