Gottseliger Pater Franz Suarez, spanischer Jesuit, Theologe und Philosoph, + 25.9.1617 – Gedenktag: 25. September

 

Franz Suarez war geboren am 5. Januar 1548 in Granada. Seine Kindheit verfloss in Unschuld und Offenherzigkeit. Nachdem er auf der berühmten Universität von Salamanca studiert hatte, trat er mit 17 Jahren in die Gesellschaft Jesu. Man zögerte einen Augenblick ihn aufzunehmen. Sein Geist konnte sich den Feinheiten der Philosophie, so wie man sie damals lehrte, nicht fügen. Aber nach einem inbrünstigen Gebet zur heiligen Jungfrau, wurde sein Verstand von einem ungewohnten Licht erleuchtet, und zwar so, dass der, der kaum die Anfangsgründe der Philosophie begreifen konnte, bald fähig war, ihre steilsten Schwierigkeiten zu besiegen. Der Finger Gottes zeigte ihm seine Sendung. Er folgte ihm, und der Herr, der ihn bestimmte, der Schild des Glaubens zu sein, vollendete sein Werk, indem er ihm eine glühende Liebe zur Kirche eingab, eine Art natürlichen Gefühls, das in dem damit Begünstigten alle Schmerzen, sowie alle Freuden der Braut Christi fühlbar macht. Das ist die große Leidenschaft, die später in unserem großen Kirchenlehrer den Wunsch erzeugte, für die Grundsätze zu sterben, die seinem Buch „die Verteidigung des Glaubens“ die Ehre eines ketzerischen Scheiterhaufens verschafften.

 

Die Lehrstühle von Segovia, von Rom, von Alkala, Salamanca und Coimbra hatten nach der Reihe die Ehre, Suarez zu besitzen. Der Ruhm seiner Gelehrsamkeit übersprang bald die Grenzen Spaniens, Italiens und Portugals, und ertönte bis in die entlegensten christlichen Länder. Und seine Zeitgenossen, Bossuet und die regierenden Päpste selbst erteilten ihm um die Wette die glorreichen Titel eines ausgezeichneten Gelehrten, „des Orakels seiner Zeit, Verteidiger des Glaubens, Wunder seines Jahrhunderts, des Theologen, in dem sich die ganze Schule wiederholt“. Von einer stets sicheren Lehre, von einer Klarheit ohne Gleichen, sollten die Werke dieses großen Mannes von jedem studiert werden, der sich der theologischen Wissenschaft widmen will.

 

Zu dem hohen Gipfel seiner Tugenden ist er neben dem Gebet, steter Arbeit und Andacht zur Mutter Gottes auch durch den Abbruch im Essen und Trinken gekommen. Alle Wochen fastete er streng drei Tage und daraus den Samstag zu Ehren der Mutter Gottes, durch den Advent und Fasten alle Tage und heiligen Abende. Andere Tage durchs ganze Jahr nahm er zu Mittag entweder gar keine oder ganz wenig Speise. Jeden Morgen, wenn er aufstand, geißelte er seinen von Fasten, Beten und Studieren so abgematteten Leib sehr hart mit einer Geißel. Und trotzdem fürchtete er immer noch, dass er zu weichlich lebt gegen das Beispiel der Heiligen. Diese Sorge aber minderte ein gottseliger Mann, indem er ihm schrieb: Gott der Herr begehre von ihm kein Eisen, sondern die Feder, und kein Blut, sondern die Tinte. Franz Suarez ließ sich dies teilweise gesagt sein und schrieb sehr viel, was für Wissenschaft und Gottesfurcht zweckdienlich ist. Er starb zu Lissabon im Jahr 1617.