Der heilige Philogonius, Bischof von Antiochia, war ursprünglich Rechtsgelehrter und trat mit Auszeichnung in seinem Beruf und im christlichen Leben auf. Man bewunderte allgemein seine
Beredsamkeit, noch mehr aber die Unbescholtenheit und Heiligkeit seiner Lebensweise. Aus diesem Grund hielt man sich berechtigt, von den Satzungen, nach denen keiner, der nicht eine gewisse Zeit
lang im geistlichen Stand gelebt hat, zu den höchsten Kirchenämtern erhoben werden konnte, in Bezug auf ihn eine Ausnahme zu machen, und wählte ihn im Jahr 318 zum Bischof von Antiochia. Nur fünf
Jahre aber dauerte seine Verwaltung, denn er verstarb schon am 20. Dezember 323. Der heilige Chrysostomus lobte in der Gedächtnisrede, die er 386 am Jahrestag seines Ablebens hielt, seinen Eifer
und die Weisheit seiner Amtsführung, und führt als Beleg den blühenden Zustand der Kirche von Antiochia unter seinem Episkopat an. Ferner ist von ihm aufgezeichnet, dass er, nachdem der heilige
Bischof Alexander die Gottlosigkeiten des Arius verdammt hatte, auch seinerseits laut und kräftig die echt katholische Lehre in Schutz nahm.