Gottseliger Joseph von Ferno, Kapuziner, Priester, + 5.1.1556 – Gedenktag: 5. Januar

 

Leben

 

Joseph war gebürtig aus Ferno bei Mailand in Italien und lebte viele Jahre im Franziskanerorden. Als aber der Kapuzinerorden entstand, trat Pater Joseph in diesen über. Er wurde öfter zum Provinzial und einmal zum General-Difinitor erwählt. Als Prediger wirkte er an vielen Orten mit großem Segen, besonders in Arezzo, Siena und Mailand. Er hatte auch die besonderen Gaben der Weissagung und Wunderkraft. Ihm wird die Entstehung des sogenannten vierzigstündigen Gebetes zugeschrieben. Auf einem alten Bild ist gedruckt zu lesen: Das 40 stündige Gebet zu Ehren der 40 heil. Leich: als Kreuz und Grabstunden Christi v. V. P. Joseph a Ferno, Kapuziner erstlings eingeführt anno 1537. Der Diener Gottes starb zu Mailand am 5. Januar 1556. Sein Gedächtnistag ist der 5. Januar.

 

Lehre

 

Zur eifrigen Anbetung Jesu ladet uns ein der ehrwürdige J. B. Vianney, Pfarrer von Ars, Terziar:

 

„Unser Herr und Heiland ist da (im hochheiligen Altarsakrament) verborgen und wartet darauf, dass wir kommen, ihn zu besuchen und ihm unsere Bitten vorzutragen. Er trägt unserer Schwäche in rührender Weise Rechnung. Im Himmel, wo wir uns der triumphierenden Herrlichkeit erfreuen werden, werden wir ihn in seiner ganzen Glorie sehen. Wollte er sich uns jetzt mit dieser Glorie zeigen, so würde keiner es wagen, sich ihm zu nahen. Aber er verbirgt sich, wie jemand, der im Gefängnis sitzt und spricht zu uns: „Ihr seht mich nicht, aber das tut nichts. Bittet mich, um was ihr wollt, und ich werde es euch gewähren.“ Er ist dort im Sakrament mit seiner ganzen Liebe, welche ohne Unterlass bei seinem himmlischen Vater seufzt und legt für uns arme Sünder Fürbitte ein, wiewohl er hier in unserer Mitte so vieler Schmach ausgesetzt ist. Er ist dort, um uns zu trösten. Oft müssen wir ihm da einen Besuch machen. Wie oft können wir uns nicht ein Viertelstündchen unseren oft so unnützen Beschäftigungen entziehen, um ihn dort betend zu besuchen, ihn zu trösten für die vielen Beleidigungen, die er erdulden muss. Wir machen ihm damit eine große Freude. Wenn er reine Seelen mit recht großer Sehnsucht zu sich kommen sieht, o dann lächelt er ihnen entgegen. Er ist dort das große Schlachtopfer. Sehet, ein Gott dort sehr angenehmes Gebet ist auch dieses: Bittet die Mutter Gottes, sie möge dem ewigen Vater ihren göttlichen, für die Sünden der Welt ganz blutigen und zerfleischten Sohn aufopfern. Es ist dies das beste Gebet, weil am Ende doch alle Kraft des Gebetes aus dem Namen und den Verdiensten Jesu Christi kommt.“