Heilige Nympha, Jungfrau von Palermo, Sizilien, + in Siena am 10.11.450, heiliger Tryphon und heiliger Respicius, Märtyrer von Nicäa, Bithynien, + 10.11.250 - Fest: 10. November

       

Tryphon und Respicius waren in Bithynien bei Apamea geboren. Unter der decianischen Verfolgung im Jahr 250 verhaftet, wurden sie mit Ketten beladen nach Nicäa geführt, wo Aquilin, Statthalter von Bithynien und Präfekt des Orients, sich damals aufhielt. Nachdem sie einige Tage im Kerker geschmachtet hatten, führte man sie vor den Richtstuhl. Als sie da unerschrocken ihren Glauben bekannten, sagte ihnen ein neben ihnen stehender Beamter, dass, wer sich weigere zu opfern, lebendig verbrannt werde, und ermahnte sie, Mitleid mit sich selbst zu haben. „Eben dies tun wir ja“, antwortete Respicius, „wir können es nicht besser mit uns meinen, als wenn wir Jesus Christus bekennen, der alle Menschen vor sein Gericht fordern wird, um über alle ihre Handlungen Rechenschaft zu fordern.“ Als ihnen hierauf Aquilin vorstellte, sie hätten doch das Alter, wo sie wissen könnten, was sie zu tun hätten, erwiderte Tryphon: „Ja, darum wünschen wir auch die Vollkommenheit der wahren Weisheit zu erlangen, indem wir Jesus Christus folgen.“ Der Richter befahl, sie jetzt auf die Folterbank zu spannen; und die zwei Blutzeugen, nichts sehnlicher als die Märtyrerkrone wünschend, legten selbst ihre Kleider ab, und boten sich freudig den Schergen dar. Während der beinahe dreistündigen Peinigung bewiesen sie eine bewunderungswürdige Geduld und Seelenruhe. Wenn sie den Mund öffneten, geschah es nur, den Herrn anzurufen, seine Barmherzigkeit und Allmacht zu loben und dem Richter seine Blindheit vorzustellen. Endlich löste man sie von der Folterbank, ließ sie aber, auf des Statthalters Befehl, der auf die Jagd fuhr, der strengsten Winterkälte ausgesetzt. Den Heiligen sprangen die Füße auf, und wurden an mehreren Stellen so wund, dass sie weder gehen noch stehen konnten, ohne die heftigsten Schmerzen zu empfinden. Als Aquilin von der Jagd zurückgekehrt war, fragte er sie, was ihre Gesinnung sei, und da sie bei ihrem Bekenntnis beharrten, befahl er sie ins Gefängnis zurückzuführen, mit der Androhung einer noch härteren Behandlung.

 

Wenige Tage danach reiste Aquilin weg, um einige Städte seiner Statthalterschaft zu besuchen. Nach seiner Rückkehr in Nicäa mussten die zwei Bekenner wieder vor ihm erscheinen, und er machte ihnen die schmeichelhaftesten Versprechungen, um sie zu gewinnen, bat sie sogar dringend, da es noch Zeit sei, ihr Leben zu retten. „Wir können deinem Rat nicht folgen“, war die Antwort der Bekenner; „unser Heil hängt ab von unserer Beharrlichkeit im Bekenntnis des Namens Jesu Christi.“ Aquilin geriet, da er sich besiegt sah, in großen Zorn, ließ die Füße des Tryphon und Respicius mit großen Nägeln durchbohren, und befahl, sie in diesem Zustand, bei einer äußerst großen Kälte, durch die Stadt zu schleppen. Gott aber, der die Kraft der Märtyrer aufrecht hält, flößte ihnen einen weit über die Bosheit des Verfolgers erhabenen Mut ein. Der Statthalter erstaunt und beschämt, ließ sie grausam mit Ruten stäupen, dann mit eisernen Krallen zerfleischen, und zuletzt ihre Seiten mit flammenden Fackeln brennen. Umsonst sannen aber die Schergen auf neue Peinigungen, die beiden Heiligen waren unbesiegbar, und wiederholten unaufhörlich das Gebet: „Herr Jesus! für den wir kämpfen, lass doch nicht zu, dass wir durch den Satan besiegt werden; stärke, unterstütze uns, dass wir unsern Lauf vollenden, damit du in uns kämpfend auch in uns siegen mögest.“ Des folgenden Tages bestanden sie ein neues Verhör und wurden grausam mit Bleiruten zerschlagen. Zuletzt verdammte sie der Statthalter zur Enthauptung, was auch im Jahr 250 vollzogen wurde.

 

Das römische Martyrologium nennt mit diesen zwei Blutzeugen zugleich die heilige Nympha, weil die Leiber dieser drei Heiligen zu Rom in einer Kirche aufbewahrt werden. Die heilige Jungfrau Nympha war zu Palermo, in Sizilien gebürtig. Während der Einfälle der Goten im 5. Jahrhundert rettete sie sich nach Italien, wo sie Gott in großer Heiligkeit und zu Siena im Toskanischen starb.

 

Die Griechen verehren den heiligen Tryphon am 1. Februar. Vor vielen Jahrhunderten stand eine Kirche seines Namens zu Konstantinopel, bei der Sophienkirche. Da die alte Kirche eben dieses Heiligen zu Rom, im Jahr 1604 zerfiel, vereinigte man sie mit der des heiligen Augustin, wo jetzt ein Teil der Reliquien dieser drei Heiligen liegt; der größte Teil der Reliquien aber wurde unter dem Hochaltar der Kirche zum Heiligen Geist in Saxia, die dem großen Spital von Rom angehört, beigesetzt. Saxia nennt man die Straße zwischen der St. Peterskirche und der Tiber, weil Karl der Große nach Besiegung der Sachsen eine Colonie dahin sandte, damit sie da im christlichen Glauben unterwiesen würden.