Heiliger Alexander (Malchus und Priscus) von Palästina, Blutzeuge zu Cäsarea, + 253-260 - Fest: 28. März

Ruinen in Cäsarea

 

Diese drei berühmten Christen führten ein heiliges und zurückgezogenes Leben auf einem Landgut bei Cäsarea in Palästina. Als unter Valerian das Feuer der Verfolgung entflammte, dachten sie oft an die glorreichen Triumphe der Märtyrer, und beschuldigten sich innerlich der Feigheit, weil sie, mutlosen Soldaten ähnlich, nicht Kraft genug hätten, ihren Gefährten in den Kampf zu folgen. „Wie,“ sagte einer dem andern, „wie, sollten wir noch lange zögern, durch die Himmelspforte, die uns geöffnet ist, einzugehen? Sollten wir so feige sein, und nicht leiden wollen für Jesus Christus, der unsere Seele gerettet hat durch seines Blutes Vergießung? Unsere Brüder laden uns ein, in ihre Fußstapfen zu treten. Wir vernehmen innerlich die Stimme ihres Blutes, die uns zum Kampf oder besser zum Sieg ruft: es ist Zeit, dass wir uns ergeben.“

 

Ermutigt durch das edle Feuer, das sie entflammte, gehen sie auf besondere Eingebung des göttlichen Geistes nach Cäsarea, stellen sich freiwillig dem Landpfleger und erklären ihm, dass sie Christen sind. Dieser hochherzige Schritt, der jedermann mit Staunen erfüllte, brachte den Richter in Wut. Er gab Befehle, man sollte die Blutzeugen verschiedenen Folterpeinigungen unterwerfen, worauf er sie zu den wilden Tieren verdammte. Die Namen dieser drei Heiligen findet man an diesem Tag im römischen Martyrologium.

 

Wenn Gott nicht verlangt, dass wir unser Leben aufopfern, so begehrt er wenigstens, dass wir nach der Vollkommenheit unseres Standes streben. Umsonst aber würden wir uns nach Vollkommenheit sehnen, wenn wir diese Sehnsucht nicht immerhin nährten und kräftigten. Von dieser Bestrebung hangen alle unsere Fortschritte auf der Bahn des Heils ab. Sie ist gleichsam der Prüfstein, woran der eifrige Jünger von dem lauen unterschieden wird. Wie viele Christen täuschen sich aber hierin. Wie sollten wir wohl von ihnen glauben, sie eiferten für die Vollkommenheit ihres Standes, während sie kalt sind im Gebet, beherrscht durch die Eigenliebe, Sklaven ihrer Neigungen, Liebhaber der Zerstreuung und alles dessen, was sie hindert, wahrhaft geistige Christen zu werden. Freilich findet man Schwierigkeiten in der Übung des Gebetes und der Abtötung. Allein diese Schwierigkeiten sind, nach der Bemerkung der heiligen Theresia, mehr als zur Hälfte beseitigt, wenn man entschlossen ist, sich durch kein Hindernis abwendig machen zu lassen. Mut und Geduld krönen immer in den Heiligen, was eine hochherzige Entschließung bei ihnen begonnen hatte, mit dem herrlichsten Erfolg.