Selige Christiana von Santa Croce, Hirtin und Klostergründerin, + 4.1.1310 – Gedenktag: 4. Januar

 

Leben

Christiana (Christina) Maccaboi war das Kind armer Landleute zu Santa Croce bei Pisa in Italien, 1220 geboren. Ihr Taufname hieß Oringa. Liebe zum Gebet und zur Einsamkeit war ihr gleichsam angeboren. Wie St. Franziskus ging sie vertraulich mit den Tieren um. Sie sprach zu ihren Kühen, die sie zu hüten hatte, sie sollten weiden und dort bleiben, wo sie sie angewiesen hatte, was auch geschah. Indessen begab sich die kleine Hirtin, später Christiana (auch Christina) benannt, in das Gebüsch, um ungestört zu beten. Die Tugend der Reinheit ging ihr über alles; hörte sie ein unschamhaftes Wort, so musste sie sich erbrechen. Wenn sie nicht fliehen konnte, wo unehrbare Reden geführt wurden, so hielt sie sich die Ohren zu, wenn man sie auch verlachte. Schon als Kind gelobte sie beständige Jungfräulichkeit und bestand schwere Kämpfe. Von den Brüdern wurde sie misshandelt, weil sie sich weigerte, zu heiraten, was sie wegen ihrer Schönheit durchaus erzwingen wollten. Christiana floh, ging trockenen Fußes über einen Fluss und verdingte sich zu Lucca als Magd. Selbst Priester und gelehrte Laien vernahmen mit Staunen ihre Gespräche über religiöse Dinge. Gott gab ihr ein, ein Frauenkloster nach der Regel des III. Ordens in ihrer Heimat Sante Croce zu gründen. Daselbst eilte Christiana sehr rasch zur christlichen Vollkommenheit und ging in die ewige Ruhe ein am 4. Januar 1310 im Alter von 70 Jahren. Wie im Leben, verherrlichte sie Gott auch nach dem Tod durch Wunder. Papst Sixtus V. bestätigte ihre Verehrung als Selige.

 

Lehre

Beherzige, o Christ, die Mahnung des heiligen Bonaventura: „Bewahre die Sinne deines Leibes genau und allseitig. Du sollst nichts sehen, hören, berühren als das, was heilsam und nützlich ist für deine Seele.“ Hüte dich besonders vor Anhörung schlechter Reden und suche solche nach Kräften zu verhindern.

 

Gebet

Trenne, o Gott, mein Herz immer mehr von den Geschöpfen und gib, dass ich vor der gefährlichen Welt mich bewahre. Ich bitte dich mit dem heiligen Augustin, dass alles hienieden kummervoll und bitter werde, damit du allein meiner Seele süß erscheinst. Amen.

 

 

(Aus: Ordens-Legende der drei Orden des heiligen Vaters Franziskus von Assisi)