Der heilige Dionysius, der als erster Glaubensprediger, Bischof und Märtyrer zu Paris verehrt wird, ist ein Missionar der römischen Kirche, der um die Mitte des dritten Jahrhunderts nach Gallien geschickt worden ist. Das Glaubenslicht ist freilich schon früh, und wie einige sagen, durch Schüler des heiligen Paulus, den heiligen Lukas und den heiligen Kreszens, in einige Gegenden Galliens getragen und gepflanzt worden. Die Kirchen von Marseille, Lyon und Vienne verdanken das Glaubenslicht asiatischen Predigern, die ihre Sendung vom Stuhl des heiligen Petrus erhalten haben, wie Papst Innozenz I. berichtet. Die Martergeschichten von Lyon und Vienne zeugen von dem blühenden Zustand dieser Kirchen im Jahr 177. Der heilige Irenäus, Bischof von Lyon, aus dem zweiten Jahrhundert, hat durch sich und seine Jünger viel zur Verbreitung des Glaubens beigetragen. Sieben um dieselbe Zeit dahin von Rom ausgeschickte Missionare haben wieder andere Kirchen entweder gestiftet oder doch gestärkt, als: der heilige Trophimus zu Arles, der heilige Gazian zu Tours, der heilige Paul zu Narbonne, der heilige Saturnin zu Toulouse, der heilige Austremonius zu Klermont, der heilige Martial zu Limoges, und der heilige Dionysius zu Paris. Dieser letzte ist am weitesten im Gallischen Reich vorgedrungen, und schlug seinen Sitz zu Paris auf. Durch ihn oder seine Jünger wurden auch die Kirchen von Chartres, Senlis, und etwas später die von Köln und andere mehr gegründet, die im vierten Jahrhundert durch heilige Bischöfe im gesegneten Zustand waren. Der heilige Fuszian und der heilige Viktorius, der heilige Krispin und Krispinian, der heilige Rufin und Valerius, der heilige Luzian von Beauwais, der heilige Quintin, der heilige Piat, der heilige Regulus von Senlis, werden als Jünger oder Mitarbeiter des heiligen Dionysius angegeben, und für römische Missionare gehalten. Dionysius griff mit heiligem Eifer das Heidentum an, stürzte die Götzenaltäre, erbaute eine Kirche, und bekehrte eine Menge Heiden in der Kraft Gottes durch heiliges Leben, Predigten und Wunder. Endlich wurde sein gesegnetes Apostelamt mit der glorreichen Marterkrone verherrlicht. Er wurde, wahrscheinlich unter der Verfolgung Valerians um das Jahr 272 vom Richter Feszenius auf lange Zeit eingesperrt, und danach mit seinem Priester, dem heiligen Rustikus, und dem heiligen Eleutherius seinem Diakon enthauptet. Ihre Leichname wurden in die Seine geworfen, von einer christlichen Frau aber wieder aus dem Fluss gezogen, und an ihrer Richtstätte begraben. Es wurde dort eine Kapelle errichtet, und im Jahr 469 zu einer großen Wallfahrtskirche erweitert. Im Jahr 638 wurden ihre Reliquien in die von Dagobert dem König für seine Nachfolger als Grabstätte gestiftete, berühmte Abtei Saint Denis übersetzt, und werden nun in drei silbernen Särgen aufbewahrt.
Von den Wundern bei dieser Grabstätte der Glaubensväter für Frankreich sind ganze Bücher angefüllt. Auch beweisen die vielen Wallfahrten von Großen und Kleinen, auch von mehreren Heiligen dieses Königreichs, wie groß die Verehrung dieser Heiligen für die Kinder des Glaubens war und ist, und wie kräftig ihre Fürbitte ist.