Gregor, ein Armenier, verteilte sein väterliches Erbe unter die Armen und zog sich zurück in ein Kloster, unweit der Stadt Nikopolis (alter Bischofssitz von Klein-Armenien, ehemals ein Suffraganat von Sebaste), wo er in der Ausübung der erhabensten Tugenden lebte. Da er in den heiligen Wissenschaften sehr bewandert war, erteilte ihm der Bischof von Nikopolis die Priesterweihe, dessen Nachfolger er auch in der Folge wurde. Die bischöfliche Würde brachte aber nicht die mindeste Änderung in seine bisherige Lebensordnung, denn er wusste die heiligen Übungen, denen er in den stillen Klostermauern oblag, mit dem Amt eines Bischofs trefflich zu vereinen. Er entsagte jedoch aus Demut dem Oberhirtenamt wieder und begab sich mit zwei griechischen Mönchen ins Abendland. Nachdem er lange Zeit in Italien und Frankreich umhergeirrt war, siedelte er sich zu Pluviers in Beauce an, im Bistum Orleans. Etwa eine dreiviertel Stunde entfernt von dieser Stadt erbaute er sich eine kleine Hütte, wo er sieben Jahre lang den außerordentlichsten Bußübungen sich unterzog. Er lebte von Kräutern und Linsen, die er anfeuchtete und an der Sonne aufweichen ließ. Dazu kam noch ein wenig Gerstenbrot. Mehrere Tage in der Woche nahm er gar keine Nahrung zu sich. Mit den Speisen, die ihm wohltätige Leute darreichten, nährte er die Armen in seiner Gegend. Er starb am 16. März im Jahr 1000.