Die gottselige Philippina, von Mareria benannt, war von edlen und reichen Eltern geboren. In ihrer Jugend hatte sie das Glück, den heiligen Franziskus zu kennen und zu hören, der ihr auch einen so großen Ekel gegen die Welt und deren Eitelkeiten einflößte, dass sie den Entschluss fasste, sich gänzlich davon zu trennen. Nachdem sie sodann alle Schwierigkeiten, die ihre Familie ihrem Vorhaben entgegensetzte, überstiegen hatte, zog sie sich auf den Berg Mareria, bei ihrer Geburtsstadt, im Bistum Rieti, zurück, um daselbst mit einigen Gefährtinnen in den Bußübungen ihr Leben zuzubringen. Ihr Bruder, ergriffen von ihrem heiligen Mut, ließ ihr in der Nähe der Ortskirche ein Haus erbauen, worin die fromme Dienerin Gottes die Regel der heiligen Clara einführte, und Äbtissin wurde. Der unglückliche Zustand der Sünder ging ihr tief zu Herzen, und sie strebte immerdar durch Gebete, Bußwerke und Ermahnungen die Verirrten zu Gott zurück zu führen. Ihr Tod, den sie vorhergesagt hatte, erfolgte am 13. Februar 1236. Am 16. eben dieses Monats wird durch Gestattung des Papstes Pius VII., der die Verehrung dieser gottseligen Jungfrau gutgeheißen hat, ihr Fest im Orden des heiligen Franziskus gefeiert.