Heiliger Mauront von Breuil, Mönch, Klostergründer, Benediktinerabt, + 5.5.706 – Fest: 5. Mai

 

Mauront war das älteste Kind des gottseligen Adalbald und der heiligen Richtrudis. Er wurde 634 geboren und vom heiligen Richarius getauft. Seine hohe Geburt und großen Geistesgaben versprachen ihm eine glänzende Laufbahn in der Welt. Seine Eltern schickten ihn auch wirklich an den Hof Chlodwigs II. und der heiligen Königin Bathilde, wo er mehrere Jahre zubrachte, und zu ehrenvollen Ämtern gelangte. Er war Graf von Douai und erwarb durch den Tod seines Vaters große Reichtümer.

 

Als er nach Flandern zurückkam, hatte er vor zu heiraten, und schon war der Ehevertrag geschlossen. Allein Gott, der ihn zu einer vollkommeneren Lebensweise bestimmt hatte, bediente sich des heiligen Amandus, des Bischofs von Maastricht, der sich damals in dem Kloster Elnone befand, um ihn der Welt zu entreißen. Mauront wurde durch des heiligen Bischofs Reden über die Eitelkeiten und Gefahren der Welt so gerührt, dass er den Entschluss fasste, sich gänzlich dem Dienst Gottes zu weihen. Er verließ daher die Welt, und zog sich in das Kloster von Marchiennes zurück, das seine Mutter gestiftet hatte. Dort empfing er aus den Händen des heiligen Amandus das geistliche Kleid. – Einige Jahre später wurde er zum Diakon und Vorsteher von Hamay oder Hamaige an der Scarpe erhoben, das etwa eine halbe Stunde von Marchiennes entfernt ist.

 

 

Er baute das Kloster Breuil auf seinem Landgut Merville, im Bistum Terouane, und sobald es vollendet war, setzte man ihn dem Kloster als Abt vor. Er nahm dort auch den heiligen Amatus auf, den Bischof von Sens, der auf falsche Anklagen durch Theodorich III. von seinem Sitz vertrieben worden war. Der Umgang mit diesem Heiligen tat ihm gut und war ihm sehr nützlich. Seine Verehrung ihm gegenüber war aber auch so groß, dass er ihm seine Abtwürde übertrug, um unter seiner Leitung zu leben. Allein nach dem Tod des heiligen Amatus im Jahr 690 musste er seine vorherige Stelle wieder antreten. Er war zu Marchiennes, als ihn Gott am 5. Mai 706 zu sich berief, im 72. Lebensjahr. Sein Name ist an diesem Tag in den belgischen Martyrologien verzeichnet. Im 9. Jahrhundert wurde sein Leib von Breuil nach Douai übersetzt, wo er in einem kostbaren Sarg in der Kirche zum heiligen Amatus aufbewahrt wird. Die alten Archive geben dem heiligen Mauront nur den Titel: Levite oder Diakon, weswegen man glaubte, dass er nie zur Priesterwürde gelangt sei.